Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

Burkholderia gladioli

Frage
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach einer 15-tägigen Iv mit Imipenem gegen den Burkholderia gladioli, war der erste Keimnachweis ohne Befund, nun aber, einige Wochen später, ist der bakterielle Befall erneut nachweisbar.
Wie würden Sie vorgehen?
Symptomatisch liegen Schmerzen beim Atmen vor,die unmittelbar nach Beginn der iv nachließen und auch erst zeitgleich mit dem Auftreten erneuter Keime wieder aufgetreten sind.
Ansonsten keine Einschränkungen.
Setzt sich dieser Keim fest,wenn er nicht behandelt wird? Wie ist die Prognose dieses Keimes in Bezug auf die Lufu und wie kann es sein,dass erneut Imipenem als sensibel im Antibiogramm aufgetaucht ist? Sind 2 Wochen Iv mit diesem Mittel nicht ausreichend? Die Gabe lag bei 1 Gramm Zienam auf 300 ml Na Cl.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Antwort
Hallo,
in der Literatur finden sich verschiedene Angaben zum Verlauf von Infektionen mit Burkholderia gladioli. Nimmt man die Daten aber zusammen, so scheint es, dass bei einem Großteil der Patienten Burkholderia gladioli wieder erfolgreich eradiziert werden kann. Ob Ihre Symptome direkt auf den Keim zurückzuführen sind, kann man nicht mit letzter Sicherheit sagen. Ausgeschlossen ist es jedoch nicht. In den meisten Fällen sind die Keime sensibel gegen einige der Antibiotika, die auch bei Pseudomonas aeruginosa eingesetzt werden, wenige sind jedoch auch relativ antibiotika-resistent. Sie schreiben, dass Sie nur mit Imipenem behandelt wurden. Ich persönlich würde derartige Keime immer mit einer Kombination behandeln. Selbst bei einer größeren Anzahl von Resistenzen profitiert der Patient wahrscheinlich von einer Kombination mehr als von einem Einzelmedikament, welches sensibel getestet wurde. Zusätzlich würde ich bei erfolgloser Behandlung über 14 Tage eine 3-wöchige Therapie beim nächsten Mal versuchen, um eine Eradikation zu erreichen. Wenn Sie nach einer möglichen chronischen Infektion mit diesem Keim fragen, so sei darauf verwiesen, dass der Anteil solcher Patienten in einer Übersichtsarbeit über Burkholderia-gladioli-Infektionen bei CF Patienten mit 40% angegeben wurde. Aber ich würde diesbezüglich noch nicht aufgeben, sondern noch einmal den Versuch unternehmen, so effektiv wie möglich zu behandeln.
Viele Grüße - Olaf Sommerburg
18.07.2011
Die Antwort wurde erstellt von: PD Dr. Olaf Sommerburg