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Trennung in Schule positiv und negativ 2 Schülerrinnen

Frage
Liebes Expertenteam,

meine Tochter muss wahrscheinlich von der Schule kurzfristig, da meine Tochter negativ ist und ein anderes Mädel positiv ist und beide auf einer Etage bleiben und auch zusammen im Frühhort sind sowie den gleichen Pausenhof nutzen.
Durch eine Sanierung ist es der Schule nicht möglich beiden Kindern gerecht zu werden.
Die Schule hat die Information von der CF-Ambulanz bekommen, dass meine Tochter sich auch in der Straßenbahn anstecken kann.
Ich bin sehr verzweifelt da ich Angst, dass meine Tochter sich anstecken könnte und ich mich auch anstecke.
Was ist strenk einzuhalten um so gut wie möglich die Kinder zu trennen?

Ich danke Ihnen und mit freundlichen Grüßen

Leomax

Antwort
Hallo,

ich nehme an, beide Kinder haben Cystische Fibrose und mit positiv meinen Sie wahrscheinlich die Besiedelung mit Pseudomonas aeruginosa.
Wenn dem so ist, sollte in der Tat eine räumliche Trennung zwischen pseudomonas-besiedelten und nicht-besiedelten CF Patienten erfolgen, da eine Übertragung des Keimes möglich ist. Eine Infektion muss vermieden werden. Daher sollten sich beide Kinder nicht im selben Raum, wenn möglich auch nicht in derselben Etage aufhalten. Wichtigste Maßnahme, damit es nicht zur Infektion kommt, ist die Vermeidung des direkten Kontaktes, daher sollte die Schulung und die Einhaltung der Handhygiene und die Vermeidung der Benutzung derselben Toilette erfolgen.
Im Freien ist dies anders, es ist durchaus möglich, dass beide Kinder denselben Pausenhof nutzen. In jedem Falle sollte aber mindestens 1 Meter Abstand zwischen beiden eingehalten werden. Es konnte gezeigt werden, dass infektiöse Partikel mehrere Minuten bis Stunden in der Luft bleiben können, was ja im Freien nicht das Problem ist, wohl aber in Räumen. Inwieweit diese Tröpfchen für die Übertragung von Patient zu Patient eine Rolle spielen ist noch nicht gänzlich geklärt.
Wichtig wäre zudem zu wissen, ob das pseudomonas-positive Mädchen derzeit unter Therapie steht oder mit einer Eradikationstherapie bereits begonnen wurde. Eine prompte Therapie bei Keimnachweis ist in den meisten Fällen erfolgreich. Ich würde regelmäßige Rachenabstrich- oder Sputumkontrollen zur Überwachung der Besiedelung empfehlen. Bei Einhaltung der Hygienemaßnahmen ist die Infektionsgefahr also gering, und für Menschen, die nicht CF haben, zu vernachlässigen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Helmut Ellemunter
27.07.2011
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Helmut Ellemunter