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Ein Test sicher?

Frage
Hallo!
Ich bin 15 Jahre alt und wurde vor ca. 6,7 Jahren mithilfe eines Schweißtests auf Mukoviszidose getestet und dessen Ergebnis war negativ. Seit wenigen Wochen habe ich allerdings vermehrt mögliche Anzeichen von Mukoviszidose. Nun möchte ich gerne wissen, ob ein Test ein sicheres und unwiderrufliches Ergebnis liefern kann...?
Antwort
Hallo!
Du hast natürlich Recht, wenn Du einem einzigen negativen Schweißtest nicht vertraust. Auch bei der Durchführung von Schweißtests können Fehler gemacht werden, so dass man besser einen zweiten Schweißtest machen lässt, um eine Erkrankung an Mukoviszidose unwahrscheinlich zu machen. Es gibt aber auch Patienten, die trotz mehrerer unauffälliger Schweißtests an Mukoviszidose erkrankt sind. Sollte also ein Arzt, der sich mit der Diagnostik der Mukoviszidose gut auskennt trotz unauffälliger Schweißteste weiterhin glauben, dass der Patient erkrankt ist, kann er eine weitere und/oder molekulargenetische Untersuchung , die aus wenigen Millilitern Blut durchführbar ist in Auftrag geben. Hierdurch können zu einem vernünftigen Preis 85% aller der Krankheit zu Grunde liegenden Genveränderungen bestimmt werden. Will man eine 100%ige Sicherheit muss man alle möglichen Genveränderungen bestimmen- mittlerweile kennt man über 1500-, was aber nur selten notwendig und unverhältnismäßig teuer ist (einige Tausend Euro). Alternativ, und das ist wesentlich billiger, kann man über eine kleine schmerzlose Entnahme von Schleimhaut aus dem Enddarm die Diagnose Mukoviszidose sichern. Ich würde deshalb in deinem Fall den Hausarzt bitten, einen zweiten Schweißtest zu veranlassen und mich dann in einer Mukoviszidoseambulanz vorstellen. Dort kann dann entschieden werden, ob die von Dir bemerkten Anzeichen eine molekulargenetische Untersuchung, oder eine Untersuchung aus dem Enddarm notwendig machen.

Mit besten Grüßen

Dr. Ernst Rietschel
06.03.2008
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. E. Rietschel