Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

Zahnarzt

Frage
[Die unten stehende Frage/Kommentar bezieht sich auf die Frage "Zahnarzt Raum Frankfurt", die am 20.02.2012 veröffentlicht wurde]

Sehr geehrtes Expertenteam

Beim Lesen des Artikels zum Zahnarztbesuch, stellt sich mir die Frage, ob wir es mit unseren Hygieneanforderungen
nicht etwas übertreiben. Ich gehe auch zum normalen Zahnarzt und bin selbst im Erwachsenenalter nicht chronisch keimbesiedelt.
Die einzige "Gefahr", die ich sehe, ist das Wasser aus dem Spender zum Ausspühlen des Mundes.
Hier könnte man ja sein eigenes Wasser, dem man mehr vertraut mitnehmen.
Wenn ein Patient mit einer Liste von Ansprüchen zum Zahnarzt kommt, dann bekommt der Zahnarzt doch "Panik" und die Laune zur Behandlung vergeht ihm.
Vielleicht sollte man bei gutem Zahnstatus die Zahnarztbesuche auf ein Minimum beschränken. Zum Beispiel alle 2 oder 3 Jahre. Ein Zahnarzt kann so etwas gut einschätzen. Ist meine persönliche Erfahrung mit meiner Zahnärztin.
Was nützen hochgesteckte Hygieneregeln, wenn sich dann im Mund die Karies ausbreitet, weil niemand den Patienten behandelt.
Vielen herzlichen Dank.
Antwort
Sehr geehrter Leser,

Ihren Beitrag habe ich mehr als Kommentar und weniger als Frage verstanden; gleichwohl erlaube ich mir kurz dazu Stellung zu nehmen:
Sie haben völlig Recht, wenn Sie schreiben, dass dem Zahnarzt/in die Lust an der Behandlung vergehen könnte, wenn CF-Patienten mit einer anspruchsvollen Liste von Hygieneempfehlungen aufwarten. Als Konsequenz nun nur noch alle zwei bis drei Jahre zum Zahnarzt zu gehen, halte ich jedoch für keine gute Idee. Gerade in der Zahnheilkunde kann durch regelmäßige Kontrollen und Prophylaxemaßnahmen erheblichen Spät- und Folgeschäden (Karies und Parodontitis) sehr wirkungsvoll vorgebeugt werden. Aus diesem Grund „belohnen“ ja auch die Krankenkassen den regelmäßigen jährlichen Zahnarztbesuch mit Zuschlägen bei der Bezuschussung von Zahnersatz (Stichwort: Bounusheft). Die können rechnen und wissen warum sie das tun.
Leider können in den wasserführenden Systemen zahnärztlicher Behandlungseinheiten Verkeimungen auftreten, besonders zu beachten sind hier Pseudomonaden und Legionellen. Diese können durch sorgfältige Wartung und Betrieb der Einheiten reduziert und eliminiert werden, immer und ganz vermeiden kann man sie jedoch kaum. Für gesunde Patienten stellt das keine Gefährdung dar, ob CF-Patienten dadurch einem höheren Risiko von Folgeerkrankungen ausgesetzt sind, kann ich nicht beantworten, da ich diese Patienten ausschließlich zahnärztlich betreue.

Herzliche Grüße

Michael Sies
09.03.2012
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Michael Sies