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Mukoviszidose

Frage
Hallo.Ich habe eine Tochter die 8 Jahre alt ist.Es wurde bei ihr im Säuglingsalter eine Bronchusstenose diagnostiziert.
Diese wurde operativ versorgt. Wir waren vor 2 Wochen im Klinikum München, dort wurde diagnostiziert, dass die Lungenarterie auf den Bronchus drückt und daher die Enge kommt. Auch eine CT Aufnahme wurde gemacht.Sie hat seit nunmehr 6 Wochen mit Husten und Fieber zu tun.Der Kinderarzt hat einen Schweißtest angeordnet. Der 1. Wert lag bei 55 und der zweite bei 59.Sie hat allerdings eine erhebliche bakterielle Infektion im Körper, die wir jetzt 2 Wochen mit Antibiotikum behandeln sollen, danach soll der 3.Test erfolgen. Kann die Infektion den Wert des Schweißtest beeinflussen?Ist anhand der Werte von einer leichten Muko auszugehen?
Antwort
Hallo,

Sie berichten, dass bei Ihrer jetzt 8-jährigen Tochter im Säuglingsalter eine Bronchusstenose diagnostiziert und operativ behandelt wurde. Sie berichten weiter, dass bei Ihrer Tochter vor 2 Wochen in der Universitätsklinik in München eine Lungenarterie als Ursache der Bronchusstenose erkannt wurde. Es ist also davon auszugehen, dass die erste Operation die Stenose nicht behoben hatte.

Da Ihre Tochter seit 6 Wochen an einem hartnäckigen Infekt mit Husten und Fieber leidet wurde ein Schweißtest und anschließend eine Kontrolle des Schweißtests durchgeführt. Es wurde ein Chloridwert von 55 bzw. bei Wiederholung von 59 mmol/l. gemessen.
Sie fragen nun, ob auf Grund der Werte von einer leichten Form der Mukoviszidose auszugehen ist und ob eventuell die Schweißtestergebnisse durch den Infekt beeinflusst sind.

Zu den Schweißtestergebnissen ist zu sagen, dass die beiden erhobenen Werte dicht bei einander liegen, so dass von groben Fehlbestimmungen nicht ausgegangen werden kann. Hier ist zu fragen, ob die Schweißtests in der Mukoviszidose-Abteilung der Universitäts-Kinderklinik durchgeführt wurden. Dort befinden Sie sich an der besten Adresse in München. Auf Grund der ungewöhnlichen Vorgeschichte ist es sicher sinnvoll , den Test nochmals zu machen. Dies gilt besonders dann, wenn die Tests nicht in der Universitäts-Kinderklinik gemacht wurden. Ganz generell, kann zum jetzigen Zeitpunkt bei Ihrem Kind nicht von einer Mukoviszidose gesprochen werden. Die bisherigen erhobenen Werte liegen im Grenzbereich und es bedarf zur Bestätigung einer Mukoviszidose weiterer beweisender Untersuchungsbefunde. Dies sollten Sie mit den Spezialisten im Mucoviszidose-Zentrum der Universitäts-Kinderklinik besprechen.
Zu Ihrer anderen Frage betreffend den Einfluss des Infektes auf die Schweißtestergebnisse ist zu sagen, dass nur in ganz extremen Fällen einer starken Austrocknung des Patienten unter dem fieberhaften Infekt eine Veränderung des Schweißtestergebnisses zu erwarten ist. Dies scheint bei Ihrer Tochter nicht in Betracht zu kommen.
Ich hoffe, dass es Ihrer Tochter bald besser geht und möglichst die Mukoviszidose doch sicher ausgeschlossen werden kann.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-G. Posselt
17.04.2012
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt