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Zahnarztbesuch Versiegelung der Zähne bei CF Kind

Frage
Wir waren mit meinem Kind CF beim Zahnarzt, er hat uns geraten die Zähne zu versiegeln. Bestehen Risiken (Pseudonomas A. oder anderes?). Würde mich freuen wenn Sie mir antworten könnten. Für das notwendige Bohren wird an einem extern Anschluß die sterile Kochsalzlösung angeschlossen um die Pseudon. Gefahr auszuschließen.
Antwort
Hallo!
Eine Versiegelung insbesondere der bleibenden Backenzähne ist eine sinnvolle vorbeugende Maßnahme. Dabei wird das oft recht zerklüftete Kauflächenrelief eines Zahnes gesäubert und mit einem dünnfließenden lichthärtenden Kunststoff versiegelt. Dies verringert die Gefahr einer Karies und beugt einer übermäßigen Besiedelung der Mundhöhle mit Keimen vor.
Eine Infektionsgefahr mit Pseudomonaden oder anderen Keimen geht u.a. von den wasserführenden Systemen eines Zahnarztstuhls aus - das sind der "Bohrer", der Becherglasfüller und die Multifunktionsspritze ("Luftpüster") - weil das Wasser hier in dünnen Rohren zum Stillstand kommt und verkeimen kann.
Da Sie erwähnen, dass Ihr/e Behandler/in eine Möglichkeit zum externen Anschluß einer sterilen Kochsalzlösung hat , haben Sie also schon mit ihm/ihr die möglichen Infektionsgefährdungen Ihres an Mukoviszidose erkrankten Kindes besprochen; und das ist das allerwichtigste!
Auch bei einer Versiegelung muß nämlich ein"Bohrer" zur Anwendung kommen, da manchmal die Fissur etwas erweitert und auf jeden Fall hinterher poliert wird. Eine Kühlung mit steriler Kochsalzlösung zeigt, dass sich Ihr/e Behandler/in sehr umsichtig und versiert Ihres Problems annimmt.
Zum Ausspülen des Mundes nach der Behandlung (wichtig um Polierreste, Schmelzreiniger o.ä. zu entfernen) sollten Sie um einfaches Leitungswasser aus dem Waschbecken bitten (wie bei Ihnen zu Hause ja auch), da die Becherglasfüller der Behandlungsstühle einen vorgewärmten Wassertank haben (da ist natürlich die Gefahr einer Verkeimung relativ hoch). Ferner sollten die Multifunktionsspritzen von Assistenz und Zahnarzt unmittelbar vor der Behandlung 1-2 Minuten durchgespült werden.
Bei Beachtung dieser Ratschläge ist das Infektionsrisiko bei der zahnärztlichen Behandlung nicht höher als im normalen Alltagsleben.
Mit herzlichen Grüßen
Michael Sies
09.04.2008
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Michael Sies