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Keime im Wasser aus Zisterne

Frage
Guten Tag,
meine erwachsene an Mukoviszidose erkrankten Tochter lebt in eigenem Haushalt und hält sich aber häufig bei uns auf. Besonders um im Garten Sonne und Frischluft aufzunehmen.
Unser Nachbar bewässert seinen Garten mit Wasser aus einer Zisterne. Gestern abend bemerkte ich einen ekligen Geruch wie Jauche. Das Wasser ist offensichtlich durch Verkeimung umgkippt. In wie weit kann das Wasser, das im Nachbargarten versprüht wird für meine Tochter gefährlich sein? Ich würde meinen Nachbarn gerne auf die evtl. Gefährdung hinweisen und möchte richtig argumentieren. Er selbst hat 2 Kleinkinder (5 Jahre und 1 Woche !) Vielen Dank
Antwort
Liebe/r Fragende/r,

die Benutzung einer Zisterne zur Bewässerung des Gartens ist sicherlich lobenswert und bei enstprechendem Gebrauch ist die Keimzahl im Regenwasser auch unbedenklich. Wasser aus Zisternen sollte jedoch nicht "stinken". Solch eine Geruchsbelastung ist immer ein Hinweis auf eine "Verkeimung" des Wassers. Es kann z.B. durch zu geringe Sauerstoffanreicherung der Zisterne zum Wachsen von Bakterien kommen, die keinen Sauerstoff vertragen (Anaerobier). Beim "Versprühen" des Wassers kommt es zu kleinen Wassertröpfchen (Aerosolen), die sich mit der Luft verteilen. Sollte das Wasser bakteriell verunreinigt sein, so können solche Aerosole auch von Menschen, die in der Nähe sind, eingeatmet werden. Das könnte für CF-Patienten problematisch sein, da die Lunge der Patienten mit den ungewöhnlichsten Bakterien kolonisiert werden kann.

Mit freundlichen Grüßen
Barbara Kahl
19.09.2012
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Barbara C. Kahl