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Muko?

Frage
Guten Tag,

durch Infos im Internet kam ich auf den Verdacht, dass ich eine milde Muko haben könnte.
Zu meiner Person:
28 Jahre junge Frau
Seit meiner Kindheit ständig wiederkehrende Infekte wie Sinusitis, Bronchitis, Pneumoniae & Ottis media. Einmal auch Myocarditis mit kurzem stat. Aufenthalt.
Im Kindesalter wurde Asthma bronchiale mit Allergiebeteiligung und Belastungsasthma diagnostiziert, weswegen ich regelmäßig Medikamente nehmen musste.
Fettige Speisen habe ich noch nie vertragen, bekam davon Durchfall und Gallenprobleme (Aufsteigen von Gallenflüssigkeit).
TE-OP mit Pollypenentfernung erfolgte mit 11 Jahren, da ich chronische Anginen mit stark vergrößerten Tonsillen hatte.
Bis zum Alter von ca 16 Jahren war ich untergewichtig, jetzt normaler BMI.
Richtig gesund fühlte ich mich eigentlich noch nie im Leben und laut meiner Mutter bin ich ständig krank.
Ich persönlich empfinde es als nicht so tragisch, aber ich bin einfach nicht so leistungsstark wie meine Altersgenossinnen. Vor allem macht mir meine ständige Müdigkeit und Erschöpfung Probleme.
Aktuell hatte ich gerade eine Seitenstrangangina mit beg. Bronchitis und ausgeprägter Sinusitis, die mit Antibiotika behandelt wurde. Erst das 2. Antibiotika half nach 1,5 Wochen.
Ich schwitze schon immer sehr stark, jetzt beim Infekt extrem, sodass ich morgens meine Bettwäsche wechseln muss.
Der frische Schweiß schmeckt sehr salzig. Ich trinke täglich locker 3 Liter und esse allg. eher salzig, da ich das Gefühl habe, es zu benötigen.
Wegen der aktuellen Sinusitis wurde ich nach 2 Wochen doch vom Hausarzt zum HNO geschickt. Es machte ein bedenkliches Gesicht, als es hörte, dass ich schon 3 mal deswegen operiert wurde (2 mal NNH-Erweiterung & Nasenscheidewand-OP). Es sagte, dafür müsste es eine Ursache geben, dass trotz OP und Medis weiterhin eine chronische Sinusitis vorliegt. Es will, wenn die Schwellung im NNH-Bereich weg ist, ein CT machen lassen um dann zu überlegen, ob ich nicht noch ne OP brauche.
Beim Nachlesen über chronische Sinusitis stand nun, dass es ein Zeichen für Muko sein kann, wenn die Behandlung erfolglos sei.
Nun habe ich echte Sorge, da bei meinem Großcousin auch erst im jungen Erwachsenalter Muko festgestellt wurde & er mit unter 30 Jahren daran starb.
Einerseits will ich nicht hypohondrisch erscheinen, gehe sowieso kaum zum Arzt & versuche mit Alternativmedizin viel zu machen, aber die hat nun mal Grenzen...
Nun meine Frage:
Sind Sie als Expertenteam der Meinung, dass die geschilderten Symptome auf Muko schliessen könnten oder sehe ich das zu subjektiv? Ist ein Schweißtest Ihrer Meinung nach sinnvoll, oder übertrieben?

Vielen Dank für Ihre Mühe, Zeit und Antwort im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Fragestellerin

PS: Sorry für die umfangreiche Mail!
Antwort
Liebe Anfragende,

Ihre Schilderungen zeigen uns, dass Sie wegen Ihren Beschwerden und dem Mukoviszidose-Fall in der Familie sehr um Ihre Gesundheit besorgt sind. Schon aus diesem Grund finde ich die Durchführung eines Schweißtestes für gerechtfertigt. Ihre Beschwerden können durchaus auch bei Mukoviszidose auftreten, aber sind auf keinen Fall krankheitsbeweisend, daher ist eine Abklärung um Ihre Sorgen zur lösen sehr sinnvoll.
Die Schweißtestuntersuchung ist wenig belastend für Sie und auch die Kosten die auf Ihre Krankenkasse durch die Schweißtestdurchführung fallen sind zur Abklärung Ihres Problems vertretbar. Der Schweißtest ist weiterhin der Goldstandard zur Diagnosesicherung einer Mukoviszidose und Ihr Hausarzt kann Sie an ein Mukoviszidosezentrum für die Durchführung dieser Untersuchung überweisen. Achten Sie nur darauf, dass der Schweißtest in einem anerkannten CF-Zentrum durchgeführt wird, so dass auch die Testdurchführung nach anerkannten Standards erfolgt und dass das Ergebnis mit Ihnen besprochen wird. Adressen von anerkannten CF-Zentren in Wohnortnähe finden Sie im Internet unter:
muko.info/leben-mit-cf/adressen/ambulanzen/plz-0.html

Fragen Sie jedoch immer nach, ob in der von Ihnen gewählten CF-Einrichtung eine Schweißtest –Diagnostik angeboten wird. Sie können auch die Anschrift telefonisch beim Mukoviszidose e.V. – Bundesverband Cystische Fibrose erfragen
(Telefon: 0228 98780-0).

Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Dr. Christina Smaczny
27.08.2012
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. med. Christina Smaczny