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Kokosöl

Frage
Guten Tag,

ich habe gehört, dass Kokosöl so besonders gesund wäre, sogar gegen Pilze, Bakterien etc. Insofern wäre es ja vielleicht besonders für unseren CFler geeignet?
Gibt es bzgl Cholesterin Bedenken? Angeblich erhöht Kokosöl den Cholesterin Wert?
Wäre es empfehlenswert das von uns meist benutzte Olivenöl gegen Kokosöl einzutauschen?
(jeweils die virgin-Variante)
Danke für Ihre Antwort!
Antwort
Sehr geehrter Fragesteller,

Kokosfett bzw. –öl gilt nach wie vor bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu den eher ungünstigen Fetten, da die Hauptkomponenten sog. gesättigte Fettsäuren sind, die zwar den HDL-Cholesterin, aber auch den LDL-Cholesterin, also den Gesamtcholesterin erhöhen. Da jedoch gesättigte Fettsäuren zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen und ein Anteil von bis zu 10% an der Gesamt-Energiezufuhr empfohlen wird, ist gegen die sparsame Verwendung von Kokosfett als Alternative zu anderen Lebensmitteln, die reich an gesättigten Fettsäuren sind (z.B. Butter, Schmalz), nichts einzuwenden. Olivenöl enthält einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren, die sich eher positiv auf das Blutfettprofil auswirken. Daher würde ich das Olivenöl nicht durch Kokosöl austauschen.

Tatsächlich scheint die Hauptfettsäure Laurinsäure, und mehr noch das Abbauprodukt Monolaurin antibakterielle, antivirale und antifungale Eigenschaften zu besitzen, wie in diversen kleineren Studien festgestellt werden konnte. Es kann jedoch bis heute noch keine Empfehlung bzgl. der Dosierung gegeben werden. Dies liegt sicherlich auch an den unterschiedlichen Laurinsäuremengen der einzelnen Produkte (Kokosöl nativ, Kokosöl raffiniert etc.) und an der Ungewissheit, wieviel Monolaurin bei der Verdauung tatsächlich entsteht und wirksam werden kann. Eine Alternative zu Antibiotika ist die Einnahme von Kokosöl auf keinen Fall.
[siehe hierzu auch Ergänzung vom 10.10.2912 unterhalb der Antwort.]

Einen Vorteil bietet die Einnahme von Kokosöl/-fett: Da die Hauptfettkomponente mittelkettige Fettsäuren sind, ist weder Gallensäure noch das Fett spaltende Enzym aus der Bauchspeicheldrüse (Lipase) notwendig, um diese zu verdauen, d.h. es sind keine Pankreasenzympräparate dafür notwendig und eine gewisse Entlastung der Leber ist ebenfalls gegeben.

Sprechen Sie Ihre Ernährungsfachkraft in Ihrem Zentrum an. Anhand eines Ernährungsprotokolls kann sie die Fettsäurezusammensetzung Ihrer Ernährung ermitteln und Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wo Kokosfett oder –öl gezielt (z.B. zur Anreicherung o. ä.) eingesetzt werden kann.

Ich hoffe Ihre Frage hiermit beantwortet zu haben und verbleibe mit freundlichen Grüßen.

Suzanne van Dullemen
09.10.2012
Die Antwort wurde erstellt von: Suzanne van Dullemen
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10.10.2012:
Bitte beachten Sie auch den Beitrag "Kokosöl und Co." vom 09.10.2012, der Ihnen weitere Informationen liefert.

Dort steht unter anderem: "(...) Bzgl. der Enzymsubstitution habe ich mich in meiner Antwort missverständlich ausgedrückt: Die mittelkettigen Fettsäuren brauchen kein Enzympräparat zur Verdauung. Dass zu Kokosöl und –produkten Kreon eingenommen werden muss, ist selbstverständlich, da ein Restanteil an sog. langkettigen Fettsäuren noch besteht und mit Kreon abgedeckt werden muss (ca. 30-45%!!). Es muss jedoch zum Kokosöl weniger Kreon eingenommen werden als zu entsprechender Menge eines anderen Fettes."

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A. Pfalz