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Grippeschutzimpfung als Nasenspray?

Frage
Guten Tag,

wir lassen unsere Tochter, CF, (im Dez. wird sie 4 Jahre alt) jedes Jahr im Herbst gegen Grippe impfen.
Nun informierte mich gestern der Kinderarzt, dass es einen neuen Impfstoff für Kinder gäbe, der wie ein Nasenspray verabreicht würde. Der Vorteil, die Kinder könnten sich den Schmerz der Spritze ersparen.
Nun gibt es im Internet einige Quellen, in denen man nachlesen kann, dass diese Art der Impfung womöglich Gesichtslähmungen, die nach dem Sprühen aufgetreten sind, herbeiführen kann.
http://www.impfschaden.info/de/influenza/impfung.html

Ich bin nun sehr verunsichert, was diese neue Impfart angeht und möchte gerne die Meinung der Experten hierzu hören.
Empfehlen Sie diesen neuen Impfstoff auch oder tendieren Sie zu der herkömmlichen Impfart (eine Spritze stellt für unsere Tochter kein Problem dar).
Über Ihre Einschätzung freue ich mich.

Vielen Dank.
Antwort
Hallo,

Sie fragen an, ob es bei Ihrer 4-jährigen Tochter, die CF hat, sinnvoll und unbedenklich sei, den nasalen Grippe-Impfstoff Fluenz® statt der üblichen intramuskulären Spritze zu verabreichen. Sie äußern Bedenken, da Sie im Internet von Folgeerscheinungen nach der Impfung (passagere Gesichtslähmungen) gelesen haben.

In der Bundesrepublik ist der Impfstoff Fluenz® zugelassen für Kinder im Alter von 2 bis 17 Jahren. Die ständige Impfkommission (STIKO) ist bisher nicht auf den neuen nasalen Grippeimpfstoff Fluenz® eingegangen. In der Produktinformation gibt es im Hinblick auf Patienten mit Atemwegserkrankungen nur einen Warnhinweis für Asthmatiker. Es wird aber auch davor gewarnt, diesen Impfstoff bei Patienten mit Immunschwäche einzusetzen. Da in der letzten Zeit immer mehr Hinweise aus der Forschung eine Störung des Immunsystems bei CF belegen und in der Produktinformation deutliche Hinweise auf Störungen der oberen Atemwege in den Tagen nach der Impfung als unerwünschte Nebenwirkungen genannt sind, möchte ich zum derzeitigen Zeitpunkt von einer Anwendung von Fluenz® abraten.

Sie deuten an , dass Ihre Tochter die intramuskulären Spritzen bisher ohne problemlos akzeptiert habe. Ich würde daher aktuell bei der bisher geübten Impfart bleiben und abwarten bis verlässliche Zahlen über die Verträglichkeit des Impfstoffes bei Kindern mit chronischen Atemwegserkrankungen und hier auch CF publiziert sind. Ergänzend möchten wir noch darauf hinweisen, dass in der Produktinformation von Fluenz® Gesichtslähmungen nicht als unerwünschte Nebenwirkungen erwähnt sind.

Wir wünschen Ihrer Tochter, dass sie die Impfung gut verträgt und einigermaßen infektfrei über den Winter kommt.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-G. Posselt
01.10.2012
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt