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Hygienemaßnahmen

Frage
Wie sollten sich Hygienemaßnahmen im privaten Umfeld, bei Tagesseminaren des Vereins, bei längeren Freizeiten des Vereins, bei Klimaaufenthalten des Vereins und bei Rehaaufenthalten, bei Ambulanzbesuchen und stationären Krankenhausaufenthalten angesichts der sehr unterschiedlichen Risiko- und Studienlage voneinander unterscheiden?
Antwort
Sehr geehrte FragestellerIn,

die typischen CF-spezifischen Erreger (z. B. P. aeruginosa, Burkholderia cepacia) sind Feuchtkeime, die in der Umwelt weit verbreitet sind. Nachdem bei einem Patienten ein Keimnachweis vorliegt, ist heute in den allermeisten Fällen nicht zu klären, was die eigentliche Infektionsquelle war, selbst wenn Umgebungsuntersuchungen veranlasst wurden. Hygiene-Empfehlungen zur Vermeidung einer Keimexposition basieren daher v. a. auf einer allgemeinen Risikoabwägung (besonders belastete Quellen bzw. infektionsrelevante Aktivitäten) auch im Hinblick auf die Einschränkung der Lebensqualität. Durch Hygienemaßnahmen und Patientensegregation sind Übertragungen im Rahmen von Krankenhausaufenthalten bzw. Ambulanzbesuchen heute sehr selten geworden. Eine aktuelle Leitlinie seitens der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) fasst Empfehlungen zum Hygieneverhalten bei CF auf der Basis des derzeitigen Wissensstandes (z.B. Studienlage) im Krankenhaus, bei Physiotherapie, im Alltag etc. zusammen (www.dgpi.de/pdf/CF_Hygiene-Leitlinie_KRINKO2012.pdf). Darüber hinaus müssen Hygienemaßnahmen immer auch in Kenntnis der lokalen Gegebenheiten z. B. in Form von Hygieneplänen festgelegt zu werden. Die Frage ist insofern viel zu komplex, um Sie im Rahmen dieses Forums adäquat beantworten zu können. Ich hoffe Ihnen hiermit weitergeholfen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Hogardt


28.12.2012
Die Antwort wurde erstellt von: PD Dr. med. Michael Hogardt