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Übertragungsrisiko (Keime) durch schwerkranke Großmutter?

Frage
Übertragungsrisiko (Keime) durch schwerkranke Großmutter?

Liebes Experten-Team,

ich bin derzeit sehr verunsichert, wie ich den Umgang zwischen meinem Kind (CF-Patient, 4Jahre, Pseudomonas negativ, gelegentlich mit Staph.aureus und Haemophilus influenza besiedelt) und der Großmutter regele.
Meine Mutter befindet sich im Endstadium ihrer Krebserkrankung. Bis vor kurzem ging sie noch ambulant und zuvor stationär ins Klinikum. Immer mal wieder.
Derzeit kommt eine Brückenschwester von außerhalb nach Hause. Sie könnte wohl auch ein "Überträger" sein?
Besteht denn ein gewisses Übertragungsrisiko für meinen Sohn durch die Großmutter?
Gerade auch bezüglich eines MRSA Keimes.
Können wir dagegen etwas tun?

Herzlichen Dank, für die Beantwortung meiner Frage!
Antwort
Liebe Fragende,

Staphlyococcus aureus ist ein Erreger, der am häufigsten über die Hände übertragen wird. Die Personen, Gesunde oder Kranke, die mit dem Erreger kolonisiert sind, sind am häufigsten in der Nase kolonisiert. Von dort wird der Erreger auf andere Körperoberflächen übertragen, wozu auch die Hände gehören. Das gilt für die sensiblen Erreger genauso wie für den MRSA, den resistenteren Staphylococcus aureus. Daher ist eine gute Händehygiene die wichtigste Möglichkeit, die Verbreitung des Erregers einzudämmen. Wenn Ihre Großmutter zwischen Krankenhaus und Wohnung hin und her pendelt, oder eine Brückenschwester hat, die sie versorgt, so ist das Risiko einer möglichen Übertragung gegeben. Am sichersten wäre es, zu wissen, ob die Großmutter besiedelt ist. Das könnte mittels Nasen- und Rachenabstrich ermittelt werden. Da es aber immer wieder zu neuen Kontakten kommt, müssten solche Abstriche regelmäßig durchgeführt werden. Wahrscheinlich ist das nicht praktikabel und wird von den Krankenkassen nicht bezahlt werden. So bleibt tatsächlich ein gewisses Risiko. Eine Möglichkeit der Verringerung des Risikos wäre es, wenn eine Mundnasenschutz getragen würde und eine sehr gute Händehygiene vor und nach Besuchen durchgeführt würde. Aber ausschließen lässt sich eine potentielle Übertragung sicher nicht.

herzliche Grüße

Barbara Kahl

17.01.2013
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Barbara C. Kahl