Pseudomonas und Blasinstrument

Frage

Meine Tochter möchte eines der folgenden Instrumente lernen: Querflöte, Saxophon, Klarinette, Horn, Trompete. Wir haben Sorge, dass sich dort ein Feuchtkeim (pseudmonas) ansiedeln könnte, da man die Instrumente ja nicht besonders gut reinigen kann. Wäre eines der Instrumente vor diesem Hintergrund besser geeignet? Gibt es weitere Aspekte , die wir bei der Auswahl beachten sollten?

Antwort

Sehr geehrte FragestellerIn,

leider kann ich auf Ihre Frage keine fachlich fundierte Antwort geben, denn es sind hierzu keine Daten verfügbar auf die ich mich berufen könnte.
Meiner Einschätzung nach ist das Risiko, dass ein Instrument (Flöte/Blasinstrument) z.B. mit P. aeruginosa kontaminiert wird und sekundär eine Infektion resultiert, äußerst gering.

Überlegung: Mit Flüssigkeiten kommt das Instrument normalerweise nicht in Kontakt. Demnach ist mir unklar, wie eine Kontamination überhaupt zustande kommen sollte (es sei denn über die „aerosolhaltige“ Ausatemluft des Bläsers, weshalb das Instrument natürlich allein von Ihrer Tochter genutzt werden sollte).
Problematischer hinsichtlich einer Infektion ist aus meiner Sicht eher die Möglichkeit, dass beim Spielen keimhaltige Aerosole aus der Umgebung inhaliert werden. Am Beispiel der Lungentuberkulose wurde gezeigt, dass - falls ein Mitspieler erkrankt ist - die Übertragung von Erregern unter den Mitgliedern einer Musikkapelle, offenbar aufgrund der verstärkten Atemtechnik beim Musizieren, äußerst effektiv ist. Übertragen auf Ihre Anfrage setzt dies aber zunächst voraus, dass P.-aeruginosa-haltige Aerosole (Quelle) vorhanden sind. Da im Falle von CF in den meisten Fällen unklar ist, wo die eigentliche Quelle für eine Infektion mit P. aeruginosa ist, ist es nur schwer möglich bestimmte Aktivitäten, die nicht einen offensichtlichen Kontakt zu Feuchtbereichen darstellen, als risikoreich einzustufen. Eine Abstufung einzelner Instrumente ist mir im Kontext Ihrer Frage nicht möglich (im Falle der Tuberkulose waren v. a. die Bläser betroffen!).

Mit freundlichen Grüßen
Michael Hogardt

21.01.2013

Die Antwort wurde erstellt von: PD Dr. med. Michael Hogardt