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Verbesserung Lungenfunktion bei der Schwangerschaft

Frage
Bei einer Freundin von mir hat sich durch eine Schwangerschaft die Lungenfunktion um 13% verbessert. Welche Erfahrungen haben Sie bei Schwangeren? Es hielt etwas 11 Monate an, bevor die Lungenfunktion auf dem Stand vor der Schwangerschaft war.
Antwort
Liebe Anfragerin, lieber Anfrager,
Sie wenden sich an den Mukoviszidose-Expertenrat, daher gehe ich davon aus, dass die Freundin, von welcher Sie sprechen an Mukoviszidose erkrankt ist. Meine Antwort wird nur diese Ausgangssituation einbeziehen.
Sie fragen, wie man erklären kann, dass sich die Lungenfunktionswerte während einer Schwangerschaft bei einer CF- Patientin verbessert und nach weiteren 11 Monaten nach der Entbindung wieder die Ausgangswerte von vor der Schwangerschaft erreicht haben.
Die klinische Erfahrung zeigt, dass der Verlauf der Lungenfunktion während einer Schwangerschaft bei CF- Patientinnen sehr viel von den Ausgangswerten und vom Ernährungszustand vor dem Eintreten einer Schwangerschaft und von der Infektanfälligkeit während der Schwangerschaft abhängen. Je besser „der Start“, also höhere Lungenfunktionswerte, besseres Körpergewicht und weniger akute Infekte desto auch bessere Lungenfunktion im Verlauf der Schwangerschaft. Eine gewisse Rolle beim Einfluss auf eine Verbesserung der Lungenfunktion spielt auch die hormonelle Veränderung die durch eine Schwangerschaft bedingt ist. Dies kann bei Frauen mit zusätzlichem Asthma bronchiale besonders stark ausgeprägt sein.
Nicht auszuschließen ist auch eine Verbesserung der Therapietreue bei der werdenden Mutter, da im Zusammenhang mit der wachsenden Verantwortung für das eigene Kind die Motivation Therapien durchzuführen häufig verstärkt ist. Auch der Gesundheitszustand nach der Entbindung und damit die Lungenfunktion hängen bei jungen Müttern von vielen Faktoren ab. Falls, wie bei Ihrer Freundin während der Schwangerschaft vorübergehend zu einer Verbesserung der Lungenfunktion gekommen ist, kann der erneute Verlust der Werte davon abhängig sein, dass z.B. jetzt wieder zu einer hormonellen Umstellung gekommen ist, dass das Neugeborene gestillt wurde, dass die Versorgung des Kindes anstrengend ist, dass die Zeit für die eigene Therapie knapper geworden ist und viele andere individuelle Faktoren.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Dr. Christina Smaczny
21.05.2013
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. med. Christina Smaczny