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Schutzimpfungen für CF Kinder

Frage
In jedem verabreichten Impfstoff ist nach meiner Kenntnis auch Quecksilber enthalten. Welche Impfungen sind für CF Kinder unerlässlich? Welche sollten wegen der Quecksilberbelastung vermieden werden?
Antwort
Hallo!
Ich denke, dass wir es in diesem Forum nicht schaffen, die unbeantworteten Fragen bzgl. des Sinns und der Risiken von Impfungen ausführlich zu beantworten. Zudem dürften die Beantworter in ECORN-CF wohl eher zu denen gehören, die das Impfen empfehlen. Trotzdem wollen wir aber versuchen, Unsicherheiten bezüglich des Impfens zu begegnen und dort, wo unseres Erachtens kein Anlass für eine Sorge besteht, dieses auch so zu formulieren.

Quecksilberverbindungen sind schädlich und aus diesem Grund ist es auch nicht empfohlen, solche Stoffe dem Menschen zuzuführen. Eine Quecksilberverbindung, das Thiomersal, war Bestandteil vieler Impfstoffe. Allerdings sind heutige Impfstoffe überwiegend thiomersalfrei oder enthalten nur noch geringfügige Thiomersalmengen, so dass die Quecksilberaufnahme vernachlässigbar ist. Die Aussage des letzten Satzes werden Sie kennen, denn so steht es mittlerweile in allen Stellungnahmen der Institute und Behörden, die sich damit von Amts-wegen beschäftigen. Das kann man glauben oder auch nicht, allerdings ist es Tatsache, dass es nach den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen keine epidemiologischen Daten gibt, die ausreichend belegen, dass die früher verabreichten höheren Mengen wirklich in relevantem Maße zu neurologischen Erkrankungen bei Kindern geführt haben. Wir denken, dass es aufgrund dieses Umstands und aufgrund der Tatsache, dass die Quecksilberverbindungen auch wirklich eliminiert bzw. reduziert wurden, heute wirklich keinen Grund mehr gibt, eine Impfung aufgrund dieser Problematik abzulehnen.
Die Impfempfehlungen für Mukoviszidosepatienten wurden von der Ständigen Impfkommission (STIKO) festgelegt, ich würde empfehlen, dass man sich daran ausrichtet. Ich würde außerdem im Zweifel auch empfehlen, dass der Kinderarzt die jeweils zu verabreichende Impfung prüft und Ihnen mitteilt, ob und wieviel Thiomersal das Präparat noch enthält. Ggf. sollte man ein anderes Präparat wählen, wenn das möglich ist. Ansonsten scheint es doch so zu sein, dass der Impfnutzen heute deutlich höher ist, als das hypothetische Risiko durch Reste von Quecksilberverbindungen in diesen Impfstoffen.

Mit besten Grüßen
Olaf Sommerburg
19.06.2013
Die Antwort wurde erstellt von: PD Dr. Olaf Sommerburg