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Aspergillus-Antikörper

Frage
Guten Tag ! Bei der letzten Blutuntersuchung unseres Kindes (7 Jahre alt,CF) wurden Aspergillus-Antikörper festgestellt. Was bedeutet dies und kann man etwas dagegen tun ? Vielen Herzlichen Dank im Voraus !
Antwort
Guten Tag,

die Frage ist nicht einfach zu beantworten, da noch einige Zusatzinformationen fehlen. Aspergillus fumigatus, Gießkannenschimmel, kommt auf der ganzen Erde vor und ist fast in jeder Umgebung überlebensfähig. Dieser Pilz gehört zu den am weitesten verbreiteten Lebewesen. Zunächst einmal bedeutet der Nachweis von einer Sensibilisierung gegen Aspergillus (spezif. Aspergillus IgE erhöht) lediglich, dass das Immunsystem Ihres Kindes auf dieses Allergen reagiert. Jeder von uns inhaliert ca. 200 Aspergillus Schimmelpilzsporen täglich. Nur sehr wenige sensibilisieren sich aber gegen diesen Schimmelpilz. Ihr Kind leidet an Mukoviszidose. Dies ist eine chronische Entzündungserkrankung der Lunge. Somit ist bei bestehender Entzündung und gestörter Bronchialtoilette die Gefahr einer Reaktion gegen diesen Schimmelpilz erhöht. Es wurden Aspergillus- Antikörper festgestellt. Jetzt sind weitere Fragen zu klären. Wie hoch ist der Gesamt- IgE Wert Ihres Kindes? Besonders wichtig ist auch der Verlauf des IgE über die letzten Monate und Jahre. Patienten mit Mukoviszidose sind Kraftwerke bezüglich ihres Immunsystems. Sie sind also nicht gefährdet an einer Pilzinfektion, die in die Blutbahn streut zu erkranken. Sehr wohl kann sich aber eine Art schweres Schimmelpilzasthma entwickeln, was dann sehr rasch behandelt werden muss. Diese Erkrankung nennt man allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA). Um einen optimalen Zeitpunkt zum Start der nebenwirkungsreichen Therapie (Kortison, Pilzmittel) zu bestimmen, ist es aber sehr wichtig über den Verlauf des IgE und des spezifischen IgE Bescheid zu wissen. Genauso wichtig ist es auf Symptome zu achten. Leider gibt es keine typischen Beschwerden bei einer ABPA. Dennoch sind auf einige Beschwerden zu achten, die dann mit dem Arzt zu besprechen sind. Gibt es Hinweise auf eine zunehmende Verengung der Bronchien, pfeifende Atemgeräusche, Kurzatmigkeit, fehlende Belastbarkeit oder Veränderung der Sputumfarbe. Auch eine ausbleibende Verbesserung auf eine antibiotische Therapie kann ein Hinweis sein. Übrigens ist es ganz häufig, dass wir trotz einer starken Sensibilisierung gegen diesen Schimmelpilz diesen im Sputum oder Rachenabstrich nicht nachweisen. Kann man sich vor Aspergillen schützen? Man kann den Kontakt mit Aspergillen nicht vollständig verhindern (s.o.), aber ggf. doch verringern. Zimmerpflanzen, Gartenarbeit, Abfallentsorgung, Baustellen, Umbaumaßnahmen etc. sind wichtige Themen für Ihren nächsten Vorstellungstermin an Ihrem CF Zentrum.

Dr. med. Olaf Eickmeier

17.09.2013
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Olaf Eickmeier