Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

Nasenspray-Grippeimpfung

Frage
Hallo Expertenteam,
letztes Jahr wurde hier von der Nasenspray-Grippeimpfung für CFer abgeraten. Auf Muko e.V. wird dieses Jahr dazu geraten, dass sie sogar besser wirken soll. Gibt es neue Erkenntnisse was diese Art der Grippeimpfung betrifft? Ich bin verunsichert! Danke!

[Ergänzung von ECORN-CF:
Auf Nachfrage haben wir von der Fragerin folgende ergänzende Information erhalten:

"Hallo. Es geht generell um Kinder mit CF zw. 2 und 17 Jahren, diese Frage kam in einem Internetforum mit betroffen Eltern auf. Danke!"

Ende der Ergänzung]
Antwort
Hallo,

es ist richtig, dass die "Ständige Impfkommission" ( STIKO ) sich in einer neuen Empfehlung dafür ausgesprochen hat, dass Patienten, für die eine Impfindikation für die Influenza-Impfung besteht, mit dem nasalen Impfstoff geimpft werden sollen. In der Empfehlung schlägt die STIKO vor, dass Patienten im Alter von 2 - 6 Jahren mit dem Impfstoff geimpft werden sollen. Andererseits ist der Impfstoff in Deutschland für Kinder und Jugendliche zwischen 2 und 17 Jahren zugelassen. Warum die STIKO die Begrenzung auf die Altersgruppe von 2 - 6 Jahren nennt ist nicht erkennbar. Es muss betont werden, dass die Datenlage zu dem Impfstoff kontrovers diskutiert wird. Die STIKO beruft sich auf eine Studie , die in den USA durchgeführt wurde. Diese Studie berichtet über ein besseres Ergebnis betreffend den Impfschutz mit dem nasalen Impfstoff im Vergleich zu anderen intramuskulären Impfstoffen. Ein Autor des " Arzneimittel-Telegramms" verweist darauf, dass der bessere Effekt nur gegenüber Placebo nachgewiesen sei. Zur Indikation für Mukoviszidose ist zu sagen, dass die STIKO nach meiner Information die Mukoviszidose nicht ausdrücklich genannt hat sondern nur von der Gruppe der Indikationspatienten gesprochen hat. In diese Gruppe sind natürlich Mukoviszidose-Patienten einzustufen aber bei der Stellungnahme des Muko e.V. handelt es sich nicht um ein Zitat (der Wortlaut ist also nicht Wort für Wort wiedergegeben).
Gegenüber dem vergangenen Jahr gibt es eine weitere Änderung betreffend den nasalen Impfstoff. Inzwischen übernehmen einzelne Versicherungen die Kosten für den Impfstoff. Falls Sie sich dazu entscheiden sollten, Ihr Kind mit dem Impfstoff impfen zu lassen, so sollten Sie vorher wegen der Kostenfrage mit Ihrer Versicherung Kontakt aufnehmen. In diesem Fall wäre es auch wichtig, dass eine schriftliche Bestätigung ihres Kinderarztes vorliegt, aus der hervor geht , dass ihr Kind zu der Gruppe der Indikationspatienten gehört.
Es tut mir leid, dass eine klärende und umfassend verbindliche Aussage zu dem nasalen Impfstoff aus meiner Sicht derzeit nicht möglich ist.
Es ist möglicherweise egal , mit welchem Impfstoff Ihr Kind geimpft wird. Hauptsache, Sie lassen Ihr Kind überhaupt impfen. Falls noch nicht geschehen, so wäre es nun an der Zeit.

Wir wünschen Ihnen und der Familie alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-G. Posselt
16.10.2013
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt