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Bluthusten

Frage
Wie häufig kommt es vor das ein CF-Patient an Bluthusten verstirbt? Wie ernst muß man es nehmen, wenn man immer nur 1-2 Eßl. Bluthusten im Monat hat? Muß man sich deshalb listen lassen auch wenn die anderen Werte noch im Rahmen sind FEV bis 40% O2 97%? Vielen Dank.
Antwort
Hallo,

unter dem Begriff Bluthusten können sich ganz verschiedene (und verschieden schlimme) Dinge verbergen. Deshalb kann man keine so klare Antwort finden, wie Sie das vielleicht erwarten. Ich keinen keinen statsitische Zahlen, wie häufig unter den Todesursachene bei einer Mukoviszidose dann tatsächlich einen dramatische Lungenblutung vorkommt. Aus meiner eigenen Erfahrung ist das ein sehr, sehr seltenes Problem. Blutungen sind allerdings häufig und gelegentlich auch einmal ein Grund zur Transplantation zu raten, obwohl sonst die Lunge noch ganz gut funktioniert - aus meiner eigenen Erfahrung wieder: hier kann ich mich genau an eine Patientin erinnern (von mehreren hundert Pat.), bei der wir wirklich das zum Anlass nehmen mussten. Hier reden wir aber von schweren Lungenblutungen mit Abfall des HB-Wertes, in dem besonderen Fall hatten wir auch schon alle Optionen bei schwerer Lungenblutung anderer Art ausgeschöpft (Verschluss der Bronchialerterien).
Um etwas konkreter zu werden, könnte man die Bedeutung des Bluthustens besser beurteilen, wenn man ein CT des Thorax frühem Kontrastmittelbolus hätte, bei dem man das Ausmaß der Erweiterung der Bronchialarteien erkennen kann. So etwas macht man dann am besten an einen CF-Zentrum, wo im ernstfall auch die Methode des minimalinvasiven Bronchialarteienverschlusses und auch die operativen Optionen zur Verfügung hat.
Das mag alles zu kompliziert klingen, ist es auch, denn natürlich kann das nur der behandelnde CF-Arzt beurteilen, ob das Sinn macht.

Mit freundlichem Gruß
Prof. Dr. TOF Wagner

26.06.2008
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Thomas O. F. Wagner