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Risiko Lungenfunktionstest

Frage
Hallo,

ich bin 35 Jahre alt und aufgrund eines unerfüllten Kinderwunsches wurde bei mir beim Gentest eine Mutation (F508) gefunden (Vollsequenzierung erfolgt demnächst).
Meine Infertilität (obwohl Samenleiter vorhanden) veranlasste meinen Arzt einen Schweißtest zu machen. Ergebnis 46 (Kontrollbereich).
In der Pneumologie wurde ein Lungenfunktionstest gemacht. Hier viel zunächst keine Besonderheit auf. Alles ok. Da ich an allergischem Asthma leide steht demnächst eine CT des Torax und eine Oberbauchuntersuchung an. Auch die Blutwerte und Stuhl werden z.Zt. analysiert (Vitamine etc.). Weiteres Sympthom: ich habe Urglasnägel. Ansonsten fühle ich mich 100%fit und habe keine Einschränkung (außer das ein Nasenloch seit 10 Jahren chronisch zu ist).
Alles in allem evtl. eine atypische bzw. milde CF?! Momentan weiss keiner was genaues.
Zu meiner Frage: ich habe gelesen das ein Risiko besteht sich in einem spezialisierten Institut beim Lungentest mit gefährlichen Keimen zu infizieren. Diese Keime können bei CF-Patienten große Schäden anrichten. Obwohl mir versichert wurde das alles desinfiziert wurde und Patienten mit klinischem Befund zu anderen Zeiten den Test machen als solche bei denen die Lage nicht so klar ist bin ich stark verunsichert.
Wie groß ist die Gefahr sich bei den Tests durch starkes einatmen zu infizieren und welche Folgen kann dies haben, bzw. wie kann ich das merken (Anzeichen)?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Antwort
Lieber Fragesteller,

grundsätzlich ist das Risiko einer Keimübertragung im Lungenfunktionslabor nicht völlig auszuschließen, aber als sehr gering anzusehen. Es sollten dort jedoch die allgemeinen Hygienemaßnahmen beachtet werden. Im Rahmen der Messungen werden spezielle Filter und Mundstücke aufgesetzt, die nach jedem Patienten gewechselt werden. Außerdem sind die Lungenfunktionslabore darauf geschult, Patienten mit bekannten Problemkeimen von anderen Patienten strikt zu trennen. Die Stärke des Einatmens hat allerdings keinen Einfluss auf das Risiko einer Keimübertragung.

Die Lungenfunktion ist in der Behandlung von Patienten mit einer Atemwegserkrankung unerläßlich und das Risiko einer Übertragung von Problemkeimen durch die Atemmnöver absolut gering. Auf eine ausreichende Händedesinfektion sollten sie auch nach einer Lungenfunktionsprüfung beim Verlassen der Räumlichkeiten achten.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolfgang Gleiber
20.12.2013
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. W. Gleiber