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Gallenblasen Entfernung

Frage
Hallo,
kann der Enzymbedarf (Kreon,Panzytrat etc) nach einer Gallenblasen-Entfernung ansteigen.
Mit freundlichen Grüßen,
A.Keim
Antwort
Hallo,

Sie fragen an, ob nach einer Gallenblasenentfernung der Pankreasenzymbedarf ansteigen kann.
Das ist eine sehr berechtigte Frage. Die Gallenblase hat ja die Funktion, größere Mengen Gallensäuren auf Vorrat bereit zu halten für eine größere , fettreiche Mahlzeit. Die Galle kann dann im Schwall in größerer Menge zu dem Nahrungsbrei gegeben werden.
Die Lipasen der Zunge und des Magens bewirken zu einem recht geringen Anteil ( ca. 10 – 30%) eine Hydrolyse der Fett, die zusätzlich im Magen einer mechanischen Emulgierung unterzogen werden. Die Pankreasenzyme hydrolysieren den Rest der bisher nicht hydrolysierten Fette, die dann unter Einwirkung der Galle mit ihren Gallensäuren und Gallesalzen die sogenannte Mizellen bilden, durch die die Resorption der Fette ermöglicht wird.
Wenn nun die Gallenblase entfernt ist, dann kann besonders bei Mahlzeiten mit hohem Fettgehalt die benötigte Menge an Gallensäuren und Gallesalzen zu gering sein, so dass trotz vorhandener Pankreasenzyme eine ungenügende Fettresorption resultiert. In dieser Situation hilft also nicht eine zusätzliche Gabe von Pankreasenzymen, sondern man sollte auf folgende Dinge achten.

Grundvoraussetzung ist eine optimale Einnahme der richtigen Menge an Pankreasenzymen. Hier ist vielleicht eine erneute Beratung durch die Diätassistentin des Mukoviszidose-Zentrums sinnvoll. Wenn die Gallenblase fehlt ist es besonders wichtig, sich Zeit für die Mahlzeit zu nehmen, damit die Leber eventuell genug Zeit hat ausreichend neue Galleflüssigkeit zu bilden.
Häufige kleinere Mahlzeiten sind ein weiteres Hilfsmittel, in ihrer Situation die Ernährung zu optimieren.
Weiterhin sollten sie mit Ihren Cf-Ärzten besprechen, in welcher Form eine zusätzliche Gabe von Gallensalzen zu der Mahlzeit hilfreich sein könnte.
Ich wünsche ihnen alles gute und weiterhin Spaß beim essen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-G. Posselt
30.07.2014
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt