Pilz Nachweis im Rachenabstrich

Frage

Liebes Expertenteam,

unsere Tochter hat CF und ist inzwischen fast 5 Jahre alt. Ihr geht es gut und ihre Ärzte sind sehr zufrieden. Der letzte Rachenabstrich ergab nun den Nachweis von Aspergillus und Candida. Rückblickend hat sie ansonsten meist den Staph Aureus im Abstrich.

Da es ihr gut geht müssen wir momentan nichts bzgl. des Ergebnisses unternehmen.

Was würden Sie empfehlen?
Sollten wir ggf. doch eine Therapie beginnen?
Wo hat sie sich wohl angesteckt?
Wie wirken sich die Pilze aus?

Herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung.

Antwort

Liebe Eltern,

der Pilznachweis im Rachenabstrich ist nicht ungewöhnlich. In der Regel gibt es dabei keine klinischen Beschwerden und Symptome. Die Ursache ist in der Regel der häufig und notwendige Gebrauch von Antibiotika. Niemals würde man diesen Pilznachweis mit einer antimykotischen Therapie würdigen.
Sollte es im späteren Jugendalter oder im Erwachsenenalter zur einer dauerhaften Langzeitantibiose systemisch und inhalativ kommen, dann würde man auch primär bei Pilznachweis sehen, in wie weit diese Pilzbefunde für klinische Symptome verantwortlich sind. Erst dann wäre eine Therapie zu diskutieren.
Da es Ihrem Kind zur Zeit gut geht, müssen Sie keine therapeutischen Maßnahmen unternehmen. Bei wiederholtem Pilznachweis im Rachenabstrich kann man entspannt bleiben. Es ist immer gut , diese Befunde mit der CF-Ambulanz zu diskutieren.
Der Pilznachweis ist kein Zeichen einer erworbenen zusätzlichen Infektion. Es handelt sich lediglich um eine Gleichgewichtsstörung zwischen Bakterien und Pilzen.
Die Pilze werden keine gesundheitlichen Schäden in der Lunge anrichten.
Wenn längere Zeit keine Antibiotika gegeben werden müssen, dann wird man auch keine Pilze im Rachenabstrich finden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-E. Heuer

28.08.2014

Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Hans-Eberhard Heuer