Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

Erzieherin mit Pseudomonas - CF-Kind in Einrichtung

Frage
Was muss beachtet werden, wenn ein CF-Kind in eine Kindertageseinrichtung kommt, und eine Erzieherin den Pseudomonas-Keim schon selbst hatte? Ist sie eine Gefahr für das CF-Kind?
Antwort
Guten Tag,

die erste Frage an die Eltern lautet: Hat auch das Kind mit CF eine PSA-Infektion?
Wenn nein , dann besteht natürlich ein gewisses Risiko, eine PSA-Kolonisation/Infektion zu erwerben.
Wenn ja, dann könnte theoretisch ein Austausch der PSA-Keime möglich sein. Das könnte für das Kind , aber auch für die Erzieherin problematisch sein.

Am sichersten wäre natürlich , das Kind besucht einen anderen Kindergarten.
Der Vorteil von einer Erzieherin mit CF (wenn dies der Fall ist) betreut zu werden, ist die wahrscheinliche Kompetenz dieser Pädagogin, die bezüglich der CF dem Kinde zugutekommen könnte.
Der Nachteil ist aber eine Übertragung der PSA-Keime.
Bei den Reha Kuren trennt man ja deshalb die PSA-positiven von den PSA-negativen Patienten, auch in den Ambulanzen.
Natürlich gibt es Ausnahmen, wie ich gerade auf der Jahrestagung Mukoviszidose vernommen hatte: Ein CF-Pärchen hatte berichtet, dass sie verschiedene PSA-Keime hätten und trotz großer Nähe keinen Keimaustausch seit Jahren beobachten konnten.

Also eine klare Antwort: Die Erzieherin mit einer PSA-Infektion stellt auf jeden Fall ein Risiko für das Kind dar! Emotional sind die Eltern bereits belastet. Sollte das Kind eine PSA-Kolonisation in diesem Kindergarten erwerben, dann wird keiner der Beteiligten glücklich sein und Schuldzuweisungen vortragen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-E. Heuer
28.11.2014
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Hans-Eberhard Heuer