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Nahrungsergänzungsmittel

Frage
Sehr geehrte Experten,

Unser Sohn ist 2 Jahre alt, ist sehr pankreasinsuffizient aber sonst merkt man überhaupt (noch) nichts. Wir sind sehr gewissenhaft mit der empfohlenen schulmedizinischrn Therapie, und werden diese in jedem Fall wie verordnet weiterführen. Nun fragen wir uns, ob wir aber vielleicht zusätzlich "noch mehr" tun können:

Was halten Sie von Curcumin, Krillöl, und MSM zur unterstützenden Therapie bei CF? Selbst wenn einige Studien keinen Nutzen zeigen - könnten diese Mittel schaden, wenn sie tatsächlich nichts helfen? Also, konkreter: spricht etwas gegen einen Versuch dieser Mittel?
Wenn es nicht schaden kann: Welche Präparate und in welcher Dosierung könnten wir bei unserem Sohn versuchen?

Vielen Dank!


Antwort
Sehr geehrter Fragesteller,

gegen die Einnahme von Curcumin, Krillöl und MSM zusätzlich zur Therapieempfehlung Ihres CF-Zentrums ist nichts einzuwenden. Bitte beachten Sie die Tatsache, dass die Dosierungsempfehlungen für Nahrungsergänzungsmittel bei (Klein-)Kindern sich, wenn überhaupt vorhanden, recht ungenau darstellen.

Zu den einzelnen Wirkstoffen:

Krillöl: Es enthält einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, wovon ca. 18% der DHA zuzuschreiben ist. Die Studienlage ist recht unklar: Wenige Studien deuten eine Überlegenheit des Krillöls gegenüber Fischöl an, andere wiederum zeigten keine signifikanten Unterschiede in den Parametern für oxidativen Stress und Entzündungsreaktionen auf. Im Alter von 2 Jahren wird eine Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren von 0,5% der Gesamtenergiezufuhr empfohlen. Das hieße bei einer Zufuhr von 1265 kcal (115% des DACH-Referenzwertes für die Energiezufuhr) 0,7 g Omega-3-Fettsäuren (EPA + DHA). Gegen die Einnahme bis 3 g pro Tag gibt es (für Erwachsene!!) keine Einwände (US Food an Drug Administration).

Curcumin: Die erhöhte Einnahme kann zu Magenschmerzen führen und den Gallenfluss erhöhen. Dies ist bei Menschen mit Gallensteinen oder Verengungen in den Gallengängen äußerst problematisch. Ansonsten gibt es keine unerwünschten Nebenwirkungen. Auf natürliche Weise erfolgt die Absorption mittels Nahrungsfett, so dass auf eine ausreichende Pankreasenzymsubstitution geachtet werden muss. Die Bioverfügbarkeit des Wirkstoffes ist eher schlecht, da es zum Einen schlecht wasserlöslich ist und zum Anderen rasch abgebaut und mit der Leber ausgeschieden wird. Auf dem Markt sind mittlerweile Präparate erhältlich, die wasserlöslich sind. Die Wirkung dieser Präparate ist im Vergleich zum natürlichen Curcumin jedoch recht umstritten.
Die WHO empfiehlt höchstens 0,3 mg Curcumin pro kg Körpergewicht (für Erwachsene!!) zu verabreichen.

MSM: Zur Dosierung gibt es keinerlei Empfehlung für Kinder, lediglich die Aussage, die Dosierung entsprechend anzupassen. Für Erwachsene richtet sich die Dosierung nach dem Anwendungsgebiet und variiert zwischen 0,5 und 8 Gramm täglich. Wechselwirkungen mit Medikamenten scheint es nicht zu geben.

Bezgl. Ihrer Frage nach konkreten Präparaten: Erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke Ihres Vertrauens. Ggf. sind einige Präparate auch in Reformhäusern erhältlich.
Ich hoffe Ihnen hiermit weitergeholfen zu haben und verbleibe mit freundlichen Grüßen,

Suzanne van Dullemen
09.03.2015
Die Antwort wurde erstellt von: Suzanne van Dullemen