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Transplantation

Frage
Hallo,

Wenn bei einem CF-Patienten eine Lungentransplantation vorgenommen wird, wird die neue Lunge auch zunehmend verschleimen? Also wird die CF die neue Lunge genau so schädigen wie die ursprüngliche Lunge?

Kann man Bauchspeicheldrüsen transplantieren, so dass das neue Organ Enzyme in den Darm abgibt? Also könnte man damit eine CF-Pankreasinsuffizienz beheben?

Was bedeutet die Immunsuppression nach einer Transplantation konkret für den Transplantierten, bezüglich Infekten, Lebensqualität?

Vielen Dank!
Antwort
Hallo,

grundsätzlich muss man sich klarmachen, dass die transplantierte Lunge eben keine genetisch bedingte Auffälligkeit wie bei CF besitzt. Die Schleimdrüsen funktionieren wie bei einem Gesunden und der Schleim hat eine normale Beschaffenheit. Allerdings kommt diese Lunge nun in eine Umgebung, wo überall jede Menge Keime als Bedrohung warten. Aber selbst damit kommt eine gute Tranplantat-Lunge zurecht. Erst wenn auf der Seite des Transplantates Probleme dazu kommen wie Abstoßungsphänomene oder Virusinfekte durch die Immunsuppression begünstigt, dann kann es problematisch werden.

Zu Ihren übrigen Fragen: Ja, auch die Bauchspeicheldrüse kann man transplantieren, aber das wird nur an ganz wenigen Zentren gemacht, weil man sowohl Insulin als auch die Enzyme gut ersetzen kann - da erscheint dann das Risiko unverhältnismäßig.

Die letzte Frage zur Bedeutung der Immunsuppression kann ich auch in zwei Richtungen beantworten: Es bedeutet für den Transplantierten alles: Erhalt des Transplantates, denn ohne ginge es nicht, aber eben auch erhöhtes Infektrisiko. Das ist der Preis, den man für die Übertragung eines "fremden" Oragns in den Körper bezahlen muss.

Mit freundlichem Gruß
Prof. Dr. TOF Wagner
24.04.2015
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Thomas O. F. Wagner