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Kind mit immunsupressiver Therapie in der gleichen Klasse

Frage
Guten Tag , meine Tochter ist 7 Jahre und hat CF. Zur Zeit hat sie einen pseudomonas. In ihrer Klasse befindet sich ein Kind , was an einer autoimmun Hepatitis leidet und steht unter immunsupressiver. Meine Bedenken sind , dass das andere Kind eventuell schneller keime in sich trägt, die meiner Tochter schaden können und natürlich auch die Gefahr andersherum , dass der Pseudomonas den anderen jungen gefährlich werden. Wäre es sinnvoll die Kinder zu trennen , ein Kind in die andere klasse ??
Desweitern habe ich auch immer wieder bedenken, dass die Klassenlehrerin CF unterschätzt und nicht damit klar kommt .
Danke für Ihre Einschätzung.
Antwort
Hallo,

Sie berichten, dass ihre 7 Jahre alte Tochter mit einem Kind in die gleiche Schulklasse geht, das zur Zeit eine immunspressive Therapie erhält. Sie haben Sorge, dass das Kind mit der Immunsupression eventuell leichter mit Keimen besiedelt sein könnte, die für ihr Kind problematisch sind und haben gleichzeitig Sorge, dass der Pseudomonas, mit dem ihr Kind besiedelt ist, für das andere Kind problematisch sein könnte.
Zu dem ersten Teil ihrer Sorge ist zu sagen, dass Patienten unter einer immunsupressiven Therapie in keiner Weise ein Risiko darstellen, weil sie in besonderem Maße problematische Keime beherbergen. Diese Patienten stehen vielmehr im Risiko, durch eigentlich harmlose Keime schwerwiegende Infektionen zu erleiden. Ihre Tochter stellt auf der anderen Seite auch keine besondere Gefahr für das andere Kind dar. Wie sie wissen, sind Pseudomonas-Bakterien in unserer Umgebung weit verbreitet. Bei einem normalen Hygieneverhalten seitens ihrer Tochter und seitens des anderen Kindes ist eine Keimübertragung nicht zu erwarten. Und selbst wenn es zu einer Keimübertragung käme, ist es nicht gesagt, dass der keim bei dem anderen Kind eine bedrohliche Infektion auslöst.
Eine Trennung der beiden Kinder ist also absolut nicht indiziert.

Ich hoffe, ich konnte ihre Sorgen zerstreuen.
Mit besten Grüße
Dr. H.-G. Posselt
04.12.2015
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt