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Trockensalzinhalation

Frage
Guten Tag!
In einer Schulung haben wir das Trockensalzinhalations-Gerät der Firma Klafs (Microsalt) kennen gelernt. Laut Hersteller wurde es von Professor Rietmüller aus Tübingen an mehreren CF-Patienten getestet und weiter empfohlen.
Gibt es Erfahrungen dazu, ob das Gerät zu Hause effektiv und sicher eingesetzt werden kann?
Eine Frage ist, ob durch mögliche Salzablagerungen im Wohnraum und die hygroskopische Wirkung eventuell Schimmelpilzbildung gefördert werden könnte?
Für wie effektiv halten Sie die Therapie und können Sie eine tägliche Anwendung empfehlen?

Vielen Dank und freundliche Grüße!
Antwort
Hallo,
leider sind mir wissenschaftliche Daten hierzu nicht zugänglich. Wissenschaftliche Veröffentlichungen kann ich dazu nicht finden, nur solche Sachen wie einen Beitrag in der FAZ etc. Damit würde sich die „Trocken“-Salz-Inhalation für viele der reklamierten Indikationen (COPD usw.) nicht sehr von der Feuchtinhalation unterscheiden, denn da gibt es oft für die Feuchtinhalation auch keine gute Datenlage (allerdings jahrzehntelange Erfahrungen, dass es ungefährlich/unbedenklich ist). Für die hypertone Kochsalzlösung gibt es nun bei CF sehr gute wissenschaftliche Belege. Diese sind so überzeugend, dass es dazu entsprechende Empfehlungen in den nationalen und internationalen Positionspapieren bzw. Leitlinien gibt.
Zu Ihrer Frage der langfristigen Unbedenklichkeit kenne ich auch keinen Daten. Angst vor Salzablagerungen muss man unmittelbar kaum haben – denn die hohe Konzentration ist sicher kein guter Nährboden für Algen oder Schimmel. Sorgen würde ich mir vielleicht nur machen, wenn man mal die Lust daran verliert: Dann könnte das Salz Wasser anziehen und irgendwann dann auch Platz für Feuchtkeime bieten.
Kurz: Wir wissen nicht genug über Wirkung bzw. Wirksamkeit und Risiken, so dass ich keine Empfehlung geben oder Unbedenklichkeit bescheinigen kann.
Beste Grüße
Prof. TOF Wagner
06.10.2017
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Christian Hügel