Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

vitamin D substitution

Frage
Einer meiner Patienten (5J) hat einen ausgeprägten Vitamin D Mangel (3,7 ng/ml). Mit wieviel Einheiten täglich soll ich substituieren? Oder ist es besser, ein Hochdosispräparat zu nehmen? Welches? Calcium dazu? Danke für eine Antwort!
Antwort
Hallo,

Sie berichten, dass ein 5-jähriger Patient, der sich in ihrer Betreuung befindet, einen sehr niedrigen Wert von 3.7 ng/ml für Vitamin D-3 aufweist. Sie fragen an, mit welcher Dosierung Vitamin D-3 substituiert werden soll und ob eine Hochdosis-Behandlung sinnvoll ist. Weiterhin fragen Sie welches Calcium-Präparat verordnet werden soll.

Um Ihre Fragen richtig beantworten zu können sind einige zusätzliche Informationen notwendig.

1) Der Wert von 3,7 ng/ml ist für ein CF-Kind, das bereits seit einiger Zeit Pankreasenzyme erhält ungewöhnlich niedrig. Der gewünschte Zielwert für 25--OH Vitamin D-3 liegt bei 30 ng/ml.

2) Seit wann ist bei dem Patienten die Mukoviszidose bekannt? Ist der niedrige Wert z.B. bei Diagnosestellung erhoben worden? Ist der Wert in einem zuverlässigen Labor erhoben worden. Wurde der niedrige Werte durch eine Kontrolle bestätigt?

3) Falls die Diagnose der CF bei dem Patienten bereits seit längerer Zeit bekannt ist, und somit bereits seit längerer Zeit eine Pankreasenzymtherapie besteht, so ist zu fragen ob es bereits aus vorausgegangenen Jahren Vitamin D-3 Werte von dem Patienten gibt. Es sollte ja jährlich eine Routinekontrolle erfolgen.

4) Wenn also bereits seit längerer Zeit eine Pankreasenzymsubstitution erfolgt, so ist zu fragen, ob die Therapie der Pankreasinsuffizienz konsequent und vor allem auch sachgerecht erfolgt und wie die Vitamin-Substitution erfolgt. ( Wie hoch ist die Enzymdosis gewählt. Werden die Vitamine mit einer fetthaltigen Mahlzeit gegeben? )

5) Falls die Enzymsubstitution und die Vitaminsubstitution sachgerecht erfolgt so ist zu klären ob eine andere begleitende Erkrankung wie z.B. eine Zöliakie oder Laktosemalabsorption bei dem Patienten vorliegt.

6) Weiterhin ist zu fragen, ob es bei dem Patienten klinische Zeichen für das Vorliegen einer floriden Rachitis gibt ( Rachitischer Rosenkranz, Erhöhte alkalische Phosphatase im Laborwert, Osteoporose-Zeichen im Handskelett)



Wenn es sich um einen Wert eines neudiagnostizierten Patienten handelt, so ist dieser Wert nicht ungewöhnlich, da eine sonnenarme Winterperiode hinter uns liegt.

In Kombination mit einer altersüblichen Enzymsubstitution sollte dann für die Dauer von vier Wochen eine erhöhte Dosis von täglich 2.000 Einheiten Vitamin D-3 verordnet werden. Anschließend kann auf eine Dosis von 1.000 E Vitamin D-3 reduziert werden. Eine Laborkontrolle sollte nach 6 Monaten erfolgen. Parallel hierzu sollte eine calciumreiche Ernährung. Eine zusätzliche Calciumgabe ist nur erforderlich wenn sich in der Röntgenaufnahme der linken Hand eine ausgeprägte Osteoporose zeigen sollte.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-G. Posselt
12.04.2018
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt
Sehr geehrte Fragestellerin,
über Ihre Mail Adresse werde ich Ihnen eine Möglichkeit zum persönlichen Kontakt mit Dr. Posselt geben, das hatte er angeboten, um den Fall genau zu besprechen.
MfG
Daniela d'Alquen für Ecorn-CF