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Inkontinenz

Frage
Hallo Expertenrat,

bereits seit meiner Jugend ist Inkontinenz beim Husten ein Thema für mich. Während ich früher mit häufigeren Toilettengängen und regelmäßigem Pilates und Yoga entgegenwirken konnte, fällt es mir bereits mit 30 immer schwerer schon geringem Druck auf meine Blase, vor allem in Kombination mit Husten und Bewegung standzuhalten.

Ist es ein bekanntes Problem bei Mukoviszidose? Welche Möglichkeiten, außer der Stärkung der Beckenbodenmuskulatur, habe ich? Sind CF-Frauen (die keine Kinder bekommen haben) eher betroffen, als CF-Männer?

A. K.

Antwort
Liebe Fragestellerin,
zunächst kann eine sogenannte Stressinkontinenz grundsätzlich bei jeder Frau auftreten, bei Männern aufgrund der Anatomie ist dies deutlich seltener. Eine Stressinkontinez fängt häufig zunächst beim Husten und Niesen an (Grad I°), bei Verschlechterung auch beim schnellen Laufen (Grad II°). Häufiger trifft es Frauen mit sogenanntem schlechten Bindegewebe, nach Geburten, Übergewicht und in der Menopause. Selbstverständlich kann bei chronischen Hustenerkrankungen der Beckenboden auch geschwächt werden.
Wichtig ist regelmäßiges Beckenbodentraining (mitunter zur Unterstützung auch Physiotherapie, Biofeedbackgeräte), gegebenenfalls kann ebenfalls unterstützend eine lokale Östrogentherapie hilfreich sein. Zur genauen Verifizierung der Art der Inkontinenz (es gibt auch eine sogenannte Dranginkontinenz) sollte bei Ihnen eine Urodynamik durchgeführt werden, um Ihnen persönlich genauere Empfehlungen geben zu können. Grundsätzlich sehen auch operative Techniken zur Therapie einer Stressinkontinenz zur Diskussion, es sollten aber erst alle konservativen Therapien ausgeschöpft werden.

Ich hoffe, Ihnen damit geholfen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Anja-Undine Stücker
14.08.2018
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Anja-Undine Stücker