NIV - Bilevel S, CO2 Wert senken

Frage

Hallo,
ich soll für die Nacht eine Beatmungsmaske bekommen, um den erhöhten CO2 Wert zu senken.
Ich werde eine Full Face Maske haben, da ich auch oft durch den Mund atme. Es wird ja unter hohen Druck Luft in die Lunge reingepumpt, mich würde interressieren, wie durch dieses Verfahren eigentlich der CO2 Wert gesenkt werden kann, weil ich ja letztendlich alte Luft nicht mehr abatmen kann, wieso wird das unter so einer Maskenbeatmung aber der Fall sein?

Antwort

Hallo,
CO2 ist ein Gas, das in ihrem Körper entsteht und als "Abfallprodukt" über die Lunge abgeatmet wird. Das ist neben der Sauerstoffaufnahme die Aufgabe der Lunge und zur Lunge und der Atmung gehören neben der Lunge auch die Atemmuskeln, ohne die eine Atmung ja nicht möglich wäre.
Dass der CO2- Wert bei Ihnen erhöht ist, hängt damit zusammen, dass ihre Atemmuskulatur erschöpft ist, denn die muss bei einer kranken Lunge viel mehr arbeiten als bei einer gesunden. Und wenn sie immer belastet und überlastet ist, braucht sie auch mal eine Pause bzw. macht einfach weniger - und das führt dazu, dass der CO2 nicht mehr richtig abgeatmet wird.
Eine Beatmungsmaske bekommt man, um die Atemmukulatur zu unterstützen und zu entlasten, im Idealfall nachts. Dann kann sie sich erholen und ist tagsüber wieder etwas fitter. Die Maschine macht sozusagen die Arbeit, die ihre Muskeln sonst machen müssen und diese ruhen sich aus.
Die Maschine pumpt Luft in die Lunge, wenn sie einatmen, und sie lässt Ihnen auch genug Zeit, um wieder auszuatmen. Die Maschine muss mit Maske für jeden Patienten angepasst werden, damit der Einatmungsdruck richtig ist und die Zeit zum Austamen auch passt. Also zu Ihrer Frage: Die alte Luft wird sehr wohl ausgeatmet und mit ihr der CO2.
Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, dieses nicht leicht zu erklärende Thema verständlich zu machen. Also: es ist eine Unterstützung für ihre Atmung, damit sie tagsüber wieder etwas besser belastbar sind und auch besser und erholter schlafen können.
mit freundlichen Grüssen
Prof. Dr. Joachim Bargon

23.09.2018

Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. J. Bargon