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Test auf Mukoviszidose im Erwachsenenalter

Frage
Liebes Expertenteam,
Ich (weiblich, 56 Jahre) habe im Nov. 2017, drei Wochen nach einer Kortisonspritze aufgrund einer Bursitis in der rechten Schulter (20mg Triamcinolon) plötzlich die Diagnose Diabetes (wahrscheinlich Typ 1 obwohl die Antikörper z. Z. nicht nachweisbar sind) bekommen. C-Peptid lag im Nov. 2017 bei 1,1ng/ml und im April bei 0,5ng/ml. Ein Zusammenhang zwischen der Kortisonspritze und der Diabetesdiagnose wird von meinem Hausarzt vermutet. Ich spritze seit dem 27.11.2017 Insulin und führe eine intensivierte Insulintherapie durch. Meine Werte schwanken immer wieder stark und es ist mir oft nicht möglich trotz intensiver Schulung, sehr disziplinierter Ernährung, exakter Kohlenhydrat-Berechnung und Dokumentation, meinen Blutzucker gut einzustellen. Ende Juni bekam ich dann plötzlich Durchfall, der bis heute besteht. Nach vielen Untersuchungen habe ich jetzt die Diagnose exokrine Pankreasinsuffizienz (Elastase 15 ) erhalten. Ich habe eine Therapie mit Kreon 25000 gerade begonnen. Mich beschäftigt nun die Frage, ob in meinem Fall ein Test auf Mukoviszidose sinnvoll ist? Gibt es Fälle, wo die Diagnose in so spätem Erwachsenenalter gestellt wird?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mein freundlicher Gruß!
Antwort
Guten Tag,

die Diagnose Mukoviszidose im späten Erwachsenenalter ist selten.
Ich empfehle Ihnen deshalb, mit Ihrem Hausarzt zunächst die Vorstellung bei einem Spezialisten für Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (Facharzt für Gastroenterologie) zu besprechen.
Wenn die häufigeren Gründe für eine Pankreasinsuffizienz im Erwachsenenalter ausgeschlossen sind, wäre gegebenenfalls der Ausschluss seltener Erkrankungen empfehlenswert. Hierzu zählt auch die Mukoviszidose. Zum Ausschluss einer Mukoviszidose könnte dann weitere Diagnostik in einer Mukoviszidoseambulanz erfolgen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christian Hügel
18.09.2018
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Christian Hügel