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Pseudomonas in Fließgewässern

Frage
Sehr geehrte Experten,

häufig wird bei Fragen hier im Forum aber auch anderswo bei der "Pseudomonasgefahr" zwischen fließenden und stehenden Gewässern unterschieden, wobei fließende Gewässer zumeist als ungefährlich angesehen werden.

Wir wohnen in der Nähe eines Mittelgebirgsflusses, welcher ca. 10 km flussaufwärts zu einer Talsperre aufgestaut wird. Das Schwimmen in der Talsperre meiden wir, da wir den Zu- und Abfluss gerade im Sommer eher als gering einschätzen. Unsere Kinder spielen aber auch gerne am Fluss. Der Fluss hat hinter der Talsperre natürlich noch ein paar Zuflüsse, aber dennoch ist es ja zum großen Teil das Wasser, welches zuvor aufgestaut wurde (also stand). Könnte von dem Flusswasser in diesem Fall eine Gefahr ausgehen oder sterben die Keime aufgrund der besonderen Bedingungen in einem Fließgewässer "unterwegs" wieder ab?

Vielen Dank für die Beantwortung dieser vielleicht sehr theoretischen Frage, die für uns aber praktische Konsequenzen hat!
Antwort
Liebe Fragende,

zu Ihrer Frage der "Pseudomonasgefahr an fließenden und stehenden
Gewässern" kann ich nur folgendes antworten:

Pseudomonas aeruginosa ist ein feuchtliebender Keim. Das bedeutet, dass
dieser Erreger sich überall wohlfühlt, wo Flüssigkeit in der Umwelt
vorkommt. Das heißt, dass dieser Erreger sich sowohl in oder an
stehenden aber auch in oder an fließenden Gewässern aufhält. Es ist
davon auszugehen, dass der Erreger also auch am Ufer und im Uferbereich
von fließenden Gewässern vorkommt, dort sicherlich in geringeren Mengen
als in den Bereichen der stehenden Gewässer, aber auszuschließen ist ein
Vorkommen leider eben nicht.

Herzliche Grüße

Barbara Kahl
21.12.2018
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Barbara C. Kahl