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Haemophilus influenzae Typ b und Staphylococcus Aureus

Frage
Sehr geehrtes Expertenteam,

im letzten Rachenabstrich unseres zweijährigen Sohnes wurden erstmalig Haemophilus influenzae Typ b und Staphylococcus aureus nachgewiesen.
Unserem Sohn geht es sehr gut. Er hat keinen Schnupfen, keinen Husten, schläft und isst normal und ist gut gelaunt.
Gemäß den StIKo-Empfehlungen ist er gegen Hib geimpft.
Wir wüssten gern, ob Sie in dieser Situation zu einer Antibiose raten würden. Die Ärzte in unserer CF-Ambulanz haben sich sehr unterschiedlich bezüglich der Behandlungsbedürftigkeit geäußert.

Vielen Dank für Ihre Hilfe! Freundliche Grüße
Antwort
Sehr geehrter Fragesteller,
Diese beiden Keime - Haemophilus influenzae und Staphylococcus aureus werden ja sehr häufig, fast regelmäßig, bei der mikrobiologischen Suche gefunden.
Der Nachweis allein hat in der Regel keine therapeutische Konsequenz, es sei denn:
es gibt klinische bronchiale Reaktionen, wie Husten etc. , Hinweise auf eine Exacerbation (aufflackerndes Entzündungsgeschehen im Bronhial-/Lungenbereich).

Wichtig ist aber auch die bildgebende Analyse: gibt es einen Progress in der Veränderung der Lungenstruktur? Wenn plötzlich Ringschatten auftreten (das sieht man schon in einem einfachen Röntgen-Thorax-Bild), dann besteht auch ohne klinische Beschwerden ein Handlungsbedarf.

Abgesehen von der Basis-Therapie: Inhalation, Physiotherapie, auch Grippeschutz-Impfung mitbedenken, sollte bei einem derartigen Abstrichbefund die Keimzahl und eine Kontrolle des Abstrichbefundes zeitnah eine Rolle spielen - bei reichlichem Keimnachweis kann über eine 10-tägige Antibiose nachgedacht werden.

Entscheidende Punkte für einen Handlungsbedarf sind die klinischen Symptome und die Entwicklung der Lungenstruktur im Röntgenbild. Routinemäßig wird das Lungen-NMR ja noch nicht zur Entscheidungshilfe benutzt, wird aber in Zukunft mehr Sicherheit bieten.

Ein derartig beschriebener Abstrichbefund stellt eine Momentaufnahme dar und ist möglicherweise als eine Kolonisation zu verstehen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-E. Heuer
27.04.2019
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Hans-Eberhard Heuer
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D. d'Alquen für Ecorn-CF