Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

Antibiotikatherapie

Frage
Hallo, anbei Info zu meinem Sohn 9 Jahre alt.
Wir sind mit VOLLEM Vertrauen in Freiburg in Behandlung.
Habe von diesem Rat erfahren und möchte gerne wenn
möglich ein Feedback. Danke.

Dennoch waren darin massenhaft säurefeste Stäbchen enthalten und auch die Flüssigkultur ist positiv. Das war bislang nicht der Fall..
Im endgültigen CT Befund steht:
Kleinfleckige Verdichtungen in peribronchialem Verteilungsmuster/"tree in bud" Muster mit Betonung im rechten Oberlappen und im linken Unterlappen, primär als unspezifisch (post)entzündlich/im Sinne einer Bronchiolitis zu werten. Diese Veränderungen können u.a. auch durch M. abscessus verursacht werden.
Ich möchte Ihnen daher doch mit noch mehr Nachdruck eine baldige Therapie empfehlen. Ich habe gestern nochmals mit unserem Infektiologen Herrn Prof. Hufnagel gesprochen, der bei seiner Empfehlung bleibt. Gerne können Sie sich auch in einem anderen Zentrum zu einer Zweitmeinung vorstellen. Da habe ich absolut kein Problem mit. Wichtig ist nur, dass bald eine Therapie begonnen wird, bevor sich die Mykobakterien immer weiter ausbreiten und Lungengewebe zerstören.
Inhalieren ist leider keine Alternative. Es kämen in den ersten drei Monaten zum Einsatz:
Imipenem (3x täglich) und Amikacin (1x täglich), beides über die Vene und Rifabutin (1x täglich) zum schlucken
Antwort
Sehr geehrter Ratsuchender,
wir haben zu Ihrem Fall zwei Experten befragt, Dr. Eickmeier (Universitätskinderklinik, Frankfurt) und Dr. Schwarz (Charite, Berlin).
Beide kommen zu dem Schluß, das mit den gegeben Informationen keine Empfehlung möglich ist. Folgende Informationen wären nötig:
Ko-Kolonisation?
ABPA?
Pseudomonas?
FEV1 Verlauf?
BMI Verlauf?
NTM Nachweis seit wann?
CT-Voraufnahme?
Ko-Medikation? Mutation? CFTR Modulatoren?
ERM-Gern vollständig?

Ein solcher Fall ist komplex und die Empfehlung einer Therapie erfordert eben Kenntnisse über den Fall und Verlauf, die sich kaum über ein Internetportal gewinnen lassen; bitte beachten Sie weiterhin, dass der Expertenrat keine konkreten Therapieempfehlungen aussprechen darf, sondern nur beratend zur Seite stehen kann. Die Therapie sollte immer mit Ihrem Zentrum, das den Fall genau kennt, festgelegt werden.
Es gibt ein Konsensuspapier der US-amerikanischen CF-Gesellschaft, das gute Orientierung bietet (R.A.Floto et al. 2016; US Cystic Fibrosis Foundation and European Cystic Fibrosis Society consensus recommendations for the management of non-tuberculous mycobacteria in individuals with cystic fibrosis).
Vielleicht können wir mit mehr Informationen zu dem Fall eine genauere Einschätzung geben.
Mit freundlichen Grüßen
Daniela d'Alquen für Ecorn-CF
18.07.2019
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Olaf Eickmeier