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Behandlung einmaliger MRSA Nachweis

Frage
Hallo. Unsere Tochter - 16 Jahre alt - hatte kürzlich einen Nachweis des MRSA im Rachenabstrich. Alle nachfolgenden Abstriche waren negativ. Unsere Ambulanz möchte jetzt das volle Therapie Programm durchziehen, dh oral Rifampicin und Cotrim. Nasensalbe, Mundspülung, inhalativ Vamcomycin, Stellisept.... Für uns jetzt halt die Frage ob das nicht alles etwas zu viel ist. Sie hatte auch erst eine iV Tobi/Meropenem. Das muss ja auch der Körper auch mal verkraften. Wenn jetzt der MRSA erneut auftauchen würde wäre das ja für uns einzusehen, aber ohne erneuten Nachweis sind wir da erstmal zurück haltend. Wie stehen Sie dazu?
Antwort
Liebe Anfragende,

vielen Dank für Ihre Frage. Wichtig wäre zu wissen, wieviele Abstriche in welchen Abständen negativ waren. Auch sollte man sich vergewissern, dass sich der MRSA nicht auch an anderer Stelle wie zum Beispiel in Nase, in der Lunge (am besten über induziertes Sputum erfasst) oder an Wunden findet. Wenn der Rachenabstrich positiv war, würde ich neben dem Rachenabstrich noch weitere Abstriche machen lassen:
a) Nase (beidseits)
b) Induziertes Sputum
c) Haut: Sofern es Wunden gab, auch an der Wundstelle

Nach den Richtlinie des Robert Koch Instituts sollten drei Abstriche infolge negativ sein, diese können auch an 3 aufeinanderfolgenden Tagen abgenommen werden.
Sind diese Proben (3x negativ), ist über die Indikation einer Antibiotikatherapie zu diskutieren.

Ich hoffe ich habe Ihnen weiterhelfen können.

Mit freundlichen Grüßen,

PD Dr. Sabina Schmitt-Grohé


07.08.2019
Die Antwort wurde erstellt von: PD Dr. Sabina Schmitt-Grohé