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Dauerbesiedelung MRSA im Rachen

Frage
Hallo.
Meine Tochter (11 Jahre) hat seit gut einem Jahr einen positiven MRSA Abstrich im Rachen.
Trotz 4 Eradikationen (Davon eine iv mit Teicoplanin) will er einfach nicht weg gehen.
Kann der Keim dort auch zu Problemen führen?
Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, das der Keim mal exazerbiert gerade im Hinblick auf die CF?
Sollte man sie nach den ganzen Eradikationen einfach als Dauerbesiedelt gelten lassen? (Das bereitet mir Bauchschmerzen)
vielen Dank!
Antwort
Lieber Ratsuchender,
Aus meiner Praxiserfahrung kann ich Folgendes empfehlen:
Eine derart hartnäckige MRSA-Besiedelung muss man nicht hinnehmen. Sicher ist die Keimzahl durch die gezielte vorangegangene Behandlung geringer geworden.
Man wird immer wieder Behandlungszyklen durchführen.
Entscheidend sind sicher Gezielte Therapiezyklen bei Exazerbationen!
Grundsätzlich sollten folgende Maßnahmen durchgeführt werden:
* Nasensalbe Mupirocin
*Inhalation mit Vancomycin
* Linezolid per os (orales Antibiotikim)
* Mund-und Rachenspülung mit Chlorhexidin
Dieses Vorgehen möchte mit der CF-Ambulanz abgesprochen werden. (Leitliniengerecht).
Auf jeden Fall bitte ich die Hoffnung auf die Rückbildung der Resistenzentwicklung des Staphylococcus aureus nicht zu verlieren. In der Praxis hat sich diese Rückbildung immer wieder bestätigt.
Entscheidend ist: die radiologischen Zeichen im Lungenbild im Auge zu behalten wie auch die Entzündungsparameter!
Nach wie vor ist das klinische Befinden der beste Wegweiser!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.E. Heuer
12.08.2019
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Hans-Eberhard Heuer