HBA1c und CFRD

Frage

Sehr geehrte Damen und Herren,
Spricht ein leichtgradig erhöhter HBA1c Wert bei einem CF Patienten für einen CFRD? Sollte dieser Wert mittels weiterer Untersuchungen abgeklärt werden?
Kann man die Entwicklung eines CFRD irgendwie hinauszögern? Ist es zum Beispiel sinnvoll, Zucker in der Ernährung zu reduzieren bzw zu ersetzen, z.B. durch Einsatz von Xylit, Stevia, Agavendicksaft oder ähnlichem?
Vielen Dank für Ihre Hilfe und Expertise!

Antwort

Sehr geehrter Ratsuchender,
ein leichtgradig erhöhter HBA1c Wert könnte bei einem CF Patienten Hinweis für einen Diabetes sein, muss es aber nicht. Im klinischen Alltag sieht man immer wieder Patienten, die einen leicht erhöhten "Langzeit-Butzuckerwert haben" aber im oralen Glucose-Toleranztest (OGT) keinen Diabetes. Es kommt auch vor, dass Patienten im OGT einen Diabetes aufweisen, aber noch einen normalen HBA1c haben (eher die Ausnahme, aber möglich). Vor allem, wenn beim individuellen Patienten im Verlauf zu einem Anstieg des HBA1c Wertes kommt, sollte zum Ausschluss eines Diabetes unbedingt ein OGT durchgeführt werden. Hierbei wird der Nüchtern-Blutzuckerwert bestimmt, dann eine standardisierte Menge Zuckerlösung getrunken und 1 bzw. 2 Stunden danach der Zuckerwert im Blut erneut bestimmt. So läßt sich ein Diabetes feststellen. Dieses ist der Goldstandard und sollte routinemäßig einmal im Jahr ab einem Alter von 10 Jahren bei CF durchgeführt werden. Natürlich auch im Intervall bei unklarer klinischer Verschlechterung und z.B. angestiegenem HBA1c Wert.
Der HBA1c Wert alleine kann keine Diabetes anzeigen; wenn er jedoch deutlich erhöht ist, ist ein Diabetes wahrscheinlich.
Zum Thema, ob man vorbeugend etwas tun kann, lesen Sie doch bitte unter dem Stichwort "Diabetes" die bereits existierenden Antworten, eine besonders interessante Antworten diesbezüglich habe ich hier als Link eingestellt:

https://ecorn-cf.eu/index.php?id=32&no_cache=1&L=1&tx_expertadvice_pi1%5Bshowitem%5D=5555

Mit freundlichen Grüßen
Daniela d'Alquen

25.10.2019

Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Daniela d'Alquen