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Dios

Frage
Mein Sohn 19 CF hat immer mal wieder kolikartige Bauchscmerzen .
Hat regelmäßig Stuhlgang.
V.a. Dios
Therapie bei Dios?
Antwort
Hallo,
Sie berichten, dass ihr 19 Jahre alter Sohn gehäuft über kolikartige Leibschmerzen klagt und dass als Verdachtsdiagnose von einem so genannten DIOS gesprochen wird. Sie fragen nach einer Therapie für dieses Problem.
Bei dem sogenannten DIOS ( distales intestinales Obstruktionssyndrom ) handelt es sich ursächlich um eine Passagebehinderung im Darm durch zähe klebrige Stuhlmassen, die sich an die Darmwand anheften und so einen ungehinderten Transport des Darminhaltes behindern. Sehr häufig kann der betreuende CF-Arzt bei Patienten mit DIOS eine knollige Kotresistenz im rechten Unterbauch tasten.
Als Ursache für dieses Problem werden verschiedene Faktoren diskutiert.
Zweifelsfrei spielt die gestörte und nicht optimal behandelte Pankreasinsuffizienz eine ganz entscheidende Rolle. Die Aufnahme von zu wenig Pankreasenzymen zu der jeweiligen Mahlzeit spielt dabei eine ebenso gewichtige Rolle wie die Einnahme deutlich zu hoher Dosis. Ihr Sohn sollte sich daher in seinem CF-Zentrum einer erneuten ausführlichen Ernährungsberatung und damit einer möglichst optimalen Einstellung seiner Pankreasenzymtherapie unterziehen.
Als weitere verursachende Faktoren sind die ungenügende Flüssigkeitsaufnahme und Bewegungsmangel zu nennen. Ihr Sohn sollte darauf achten, täglich 2 ½ bis 3 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen und auf eine regelmäßige körperliche Aktivität z.B. in Form von Jogging zu achten.
Medikamentös kann die regelmäßige orale Einnahme von N-Acetylcystein die Problematik positiv beeinflussen.
Besonders erfolgreich ist die Darmspülung durch die orale Aufnahme großer Mengen isoosmotischer Polyethylenglycollösungen ( z.B. Oralav® ). Hier ist darauf zu achten, dass tatsächlich eine genügende Menge – dies wäre bei ihrem Sohn zumindest 4 bis 6 Liter pro Tag – eingenommen werden. Eine solche Kur sollte über mehrere Tage erfolgen bis zu der Beobachtung, dass nur noch klare Flüssigkeit über den Darm entleert wird.
Ich hoffe, dass diese Informationen für ihren Sohn hilfreich sind.
Mit freundlichen Grüßen

Dr. H.- G. Posselt
13.03.2020
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt