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Gefährdungsbeurteilung

Frage
Hallo,
mein Mann ist 51 Jahre, hat CF und ist seit kanpp 3 Jahren lungentransplantiert, bisher glücklicherweise ohne pulmonale Probleme. Ich arbeite als Autismustherapeutin u.a. mit Klienten, die nicht Abstand halten können und auch unkontrolliert husten, niesen und auch mal spucken. Zurzeit bin ich mit diesen Klienten nicht im direkten Kontakt aber irgendwann wird die Frage seitens des Arbeitgebers kommen unter welchen Voraussetzungen für mich eine Aufnahme der Therapie möglich sein kann. Mein Arbeitgeber ist bisher sehr verständnisvoll wegen meiner persönlichen Situation. Meine Überlegung ist, ob ich mit diesen Klienten zukünftig mit FFP3 Maske und Face-shield und evt. Schutzkittel arbeiten kann. Zusätzlich würde evt. der ein oder andere auch einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz akzeptieren. Eine Handhygiene erfolgt vorab mit den Klienten sowieso aber diese fassen sich natürlich auch ins Gesicht. Für eine gute Durchlüftung der Räume ist gesorgt.
Wie würden Sie unter den Umständen meine Gefährdung beurteilen?
Herzlichen Dank.
Freundliche Grüße
S. K.
Antwort
Liebe Frau S.K.,
Aus Ihren Angaben schließen wir, dass Sie primär nicht nach eigner (wie es im vorletzten Satz zu lesen ist), sondern nach der Gefährdung für Ihren an CF erkrankten und inzwischen lungentransplantierten Mann fragen.
Bei einem Hygieneverhalten und Vorgehen, wie Sie das beschreiben kann bestimmt die Gefahr einer Infektion mit SARS Cov-2 (neuartiger Corona-Virus) deutlich reduziert werden, aber wie weit diese dadurch minimiert wird, kann im Allgemeinen nicht beantwortet werden. Es besteht eine Restgefahr der Infektionsübertragung, die in %-Satz nicht beziffert werden kann und das sowohl in Bezug auf Ihre eigene Person (Direktkontakt mit einer ggf. infizierten Person), als auch für Ihren Mann, wo Sie wiederum ggf. als Virusüberträger gelten könnten, wenn zuvor zur einer Infektion bei Ihnen gekommen wäre.
Ihre Frage kann nicht pauschal über das Internet beantwortet werden und wir empfehlen ein Gespräch mit dem CF-Behandler Ihres Mannes aufzunehmen. So kann in Anlehnung an den aktuellen Wissensstand über das SARS Cov-2 und unter Berücksichtigung des aktuellen Gesundheitszustandes von Ihnen und Ihrem Mann individuell auf Ihre Situation eingegangen und gemeinsam mit Ihnen die Lage eingeschätzt und nach Bedarf entschieden werden.
Wir möchten Sie an dieser Stelle auch auf eine vom Mukoviszidose e.V. eingerichtete Internetseite hinweisen. Unter dem unten angegebenen Link wurden die häufigsten Fragen und Antworten zum Thema Coronavirus und Mukoviszidose zusammengefasst:
https://www.muko.info/faqs-zum-coronavirus

Wir hoffen Ihnen mit unseren Ausführungen ein wenig geholfen zu haben
und verbleiben
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Christina Smaczny
15.06.2020
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. med. Christina Smaczny