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Frage
Hallo
Mein Sohn war bis zu seinem 3. Lebensjahr komplett Infektfrei. Mit 4 Jahren hatte er im Winter 2 mal Bronchitis und mit 5 Jahren wiederholt im Winter 2 mal Bronchitis. Der Sommer ist immer Beschwerdenfrei.
Bedingt durch den Asthma Test haben wir erfahren, dass er eine starke Hausstaubmilben Allergie hat.
Der Schweißtest ergab einen Wert von 31mmol.
Leider wurde der schweißtest von einer Dame durchgeführt die dies noch nicht so oft gemacht hat, es ist einiges an Schweiß daneben gelaufen, bedingt dadurch war die Schweißmenge grenzwertig, aber es wurde trotzdem getestet.
Jetzt müssen wir einen zweiten Schweißtest durchführen.
Inwiefern ist das Ergebnis zu verwerten? Und was kann das Ergebnis beeinflussen?

Vielen Dank
Ö.

Antwort
Sehr geehrter Ratsuchender,
wenn eine Mukoviszidose im Raum steht, sollte ein Schweißtest an einem zertifizierten Zentrum durchgeführt werden, das die Chloridkonzentration im Schweiß mittels Pilocarpin-Ionotophorese misst. Es gibt eine Mindestmenge an Schweiß, die für eine verwertbare Untersuchung notwendig ist, in einer bestimmten Sammelzeit, an die sich das untersuchende Zentrum halten sollte; es kommt schon mal vor, dass die Menge zu gering ist, dann sollte eine zweite Messung erfolgen und das Kind sollte vor der Untersuchung gut getrunken haben.
Ist der Wert >30 mmol/l Chlorid handelt es sich um einen Borderline Befund, der durch einen zweiten Schweißtest kontrolliert werden sollte. Ist der Wert dann wieder nicht unter 30 mmol/l, sondern erneut im Borderline Bereich, sollte bei entsprechender klinischer Symptomatik die genetische Untersuchung erfolgen, denn es gibt auch "atypische" Mukoviszidose Verläufe, die keinen pathologischen Schweißtest haben, aber dennoch klinisch (wenn auch oft mit milden Symptomen) in Erscheinung treten.
Der Schweißtestwert kann von einigen Faktoren beeinflusst werden, so kann er falsch zu hoch sein z.B. wenn das Kind nicht gut hydriert, bzw. "ausgetrocknet" ist, bei einer Schilddrüsenunterfunktion, Unterernähung, Zöliakie, Mangel an Antikörpern. Er kann auch falsch zu niedrig sein, z.B. bei der Einnahme von Kortison.
Daher ist es wichtig, den Test an einem Zentrum durchführen zu lassen, das viel Erfahrung mit der Durchführung des Testes hat und auch dann wird leider nicht immer gleich klar sein, ob man die Diagnose verwerfen kann oder ob sie besteht, da es eben auch Ergebnisse im Graubereich gibt, die man nur durch Zusammenschau aller Befunde und weiterer Diagnostik weiter aufschlüsseln kann.
Mit freundlichen Grüße
Daniela d'Alquen für Ecorn-CF
16.07.2020
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Daniela d'Alquen