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Physiotherapie

Frage
Guten Tag,
unser Sohn ist jetzt 10 Monate alt und hat eine heterozygote Klasse I Mutation. Wir inhalieren drei Mal pro Tag mit Berodualin und zusätzlich wenn möglich, einmal pro Tag mit Mucoclear 3%. Danach machen wir jedes Mal für ein paar Minuten Physiotherapie mit ihm. Meisten so lange bis er hustet. Wir klopfen, vibrieren und drehen ihn. Wir versuchen unser Bestes zu geben. Haben aber ständig das Gefühl, dass wir nicht wissen, ob das was wir tun wirklich das Beste für Ihn ist.

Wir hören, dass andere Menschen Pep Masken verwenden. Das andere Betroffene regelmäßig , ca. einmal pro Monat professionelle physiotherapeutische Unterstützung durch ihre Klinik bekommen. Wir hören von spezieller Atemphysiotherapie, von Rütteljacken usw..

Wie sieht ihrer Meinung nach eine adäquate physiotherapeutische Behandlung für ein zehn Monate altes CF Baby aus? Was ist in jedem Fall zu tun? Was ist Aufgabe der Eltern und was ist Aufgabe der Professionisten im Bezug auf die physiotherapeutischen Maßnahmen?

Vielen Herzlichen Dank!
Jana T.
Antwort
Guten Tag,

aus Ihrer Frage klingt sehr viel Unsicherheit, die ich bei Eltern frisch diagnostizierter Kinder oft wahrnehme. Leider kann ich Ihnen diese Sicherheit aus der Ferne nicht geben.
Diese Sicherheit entsteht durch eine gute Anleitung in den alters- und befundangepassten atemphysiotherapeutischen Techniken bei CF, vermittelt durch eine qualifizierte Atemphysiotherapie, in Deutschland basierend auf der Fortbildung „ Physiotherapie bei chronischen Lungenerkrankungen und Mukoviszidose“.
Sollten Sie noch keine Physiotherapeutin haben, die mit der speziellen Weiterbildung des Arbeitskreises Physiotherapie des Mukoviszidose e.V. oder dem Kurs nach Jean Chevaillier behandelt, so finden Sie diese auf der Seite des Mukoviszidose e.V. (www.muko.info) unter Adressen. Oft haben die Ambulanzen auch ein Register von qualifizieren Kollegen* innen der Region.
In einer qualifizierten Atemphysiotherapie werden atemtherapeutische Techniken geschult, die Inhalationstechnik sollte unbedingt angeschaut werden und ein Programm, was Sie zu Hause tun können und wie oft sollte erarbeitet werden. So erhalten Sie Sicherheit.
Sollten Sie bereits bei einer Physiotherapeutin in Behandlung sein, fragen Sie, soviel Sie können. Aus meiner Erfahrung sind gerade bei Kleinkindern wöchentliche Termine sinnvoll, da es den rechtzeitigen Übergang zu finden gilt von den rein passiven Techniken (also Sie tun mit ihrem Kind) zu den aktiven Techniken (das Kind beginnt, selbst zu tun, lernt z.B. sich seiner Atmung über das Pusten in ein Pustespielzeug bewusst zu werden und führt damit gleichzeitig eine PEP- Atmung durch).
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
B. Dittmar

07.09.2020
Die Antwort wurde erstellt von: Birgit Dittmar