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Echter Tannenbaum

Frage
Guten Tag , ich hab eine Frage zum Tannenbaum. Meine Tochter hat seit 2018 Probleme mit einer ABPA. Es wird immer zu Beginn des Jahres schlimmer. Ist es Zufall oder kann es eventuell vom echten Tannenbaum zu Weihnachten kommen?? Sollte man lieber darauf verzichten ??? Im Moment geht es ihr sehr gut und auch der IgE ist fast im Normbereich , das wollen wir natürlich nicht aufs Spiel setzten.

Herzliche Grüße Vera mäteling
Antwort
Liebe Fragestellerin,
wie so oft, lässt sich diese Frage nicht eindeutig beantworten, da zu dem Sachverhalt keine bzw. kaum verwertbare Daten zur Verfügung stehen. Somit lässt sich letztlich nicht ausschließen, dass ein Zusammenhang zwischen einem „echten Tannenbaum“ und Ihrer (ggf. individuellen) Beobachtung besteht.
Prinzipiell würde man aus infektiologischer Sicht jedoch eher ein Risiko in einer Neuinfektion mit Schimmelpilzen sehen und nicht in der Verschlechterung bei vorbestehender Kolonisierung mit Aspergillus fumigatus. Typischerweise besteht v. a. ein Risiko für hohe Aspergillus-Keimzahlen bei Topfpflanzen, die in feuchter Erde gehalten werden, und nicht bei Hydrokulturen bzw. einem Wasserreservoir wie bei Weihnachtsbäumen (ohne Ballen). Eine Häufung von ABPA-Fällen erwartet man eher im Herbst und häufigere Exazerbationen v. a. im Winter aufgrund einer Häufung von viral bedingten Atemwegsinfektionen.
Beschreibungen einer Verschlechterung einer ABPA in Zusammenhang mit Tannenbäumen sind mir nicht bekannt und auch nicht in der Literatur zu finden. Ob Chemikalien (z. B. Pestizide) an Tannenbäumen eine Rolle spielen können, ist mir nicht bekannt. Insgesamt besteht somit kein fachlich begründbarer Anhalt für einen Zusammenhang zu einer Verschlecherung einer ABPA. Wenn Sie jedoch den konkreten bzw. wiederholten Verdacht haben, dass eine (zeitlicher) Zusammenhang zur Aufstellung des Tannebaums im Wohnraum besteht, sollte die Möglichkeit eines Auslassversuchs überlegt werden.
Mit freundliche Grüßen
Michael Hogardt
15.12.2020
Die Antwort wurde erstellt von: PD Dr. med. Michael Hogardt