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KH tut sich schwer Inhaletten richtig zu reinigen.

Frage
Sehr geehrtes Experten-Team, unsere Tochter (CF) 8 Monate jung, musste ins KH, weil der Verdacht bestand auf eine Lungenentzündung (hat sich zum Glück nicht bestätigt).
Alle Schwestern und Ärzte wussten das sie CF hat und die Ärztin hat auch die Schwestern darauf hingewiesen, dass wir inhalieren müssen 3x täglich und das die Inhaletten immer sterilisiert und richtig getrocknet werden müssen. Doch jeden Tag hatte ich als Mutter Diskussionen, weil die Schwestern die Inhaletten nur ausspülen wollten und mit einem Geschirrhandtuch abtrocknen wollten und immer wieder sagten das es ihre eigenen Keime wären, dass es ja nicht so schlimm sei. Irgendwann bin ich an die Decke gefahren, weil die es nicht verstanden haben. Eigentlich möchte ich nur wissen wie Verhält man sich in solchen Situationen am besten, wenn man solche sturen Leute vor sich hat und denen so eine Krankheit begreiflich machen muss?
Antwort
Liebe Fragestellende,
die Aufbereitung + Sterilisation der Mehrweg-Inhaletten bei CF sollen bestimmten Qualitätsstandards entsprechen. Unsere Vereinszeitschrift muko.info hat in der Ausgabe 4/2019 das Thema „Inhalationshygiene“ als Schwerpunkt behandelt. Sie finden diese Ausgabe als Download auf unserer Homepage www.muko.info unter dem Punkt Mediathek.
Wahrscheinlich würden die Inhaletten in der zentralen Sterilisationsabteilung des Krankenhauses verlustig gehen, und daher haben die Pflegekräfte auf der Station diese Aufgabe übernommen. Ich kann Ihre Sorge um die Gesundheit ihre Tochter gut nachvollziehen. Warum die Pflegefachkräfte der Anweisung der Ärztin nicht folgen und auch Ihren Erläuterungen als pflegende Mutter nicht ernst nehmen wollen, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.
Die Arbeit am Patienten im Krankenhaus hat viele Schnittstellen, oftmals herrscht Personalmangel, und so entsteht Raum für Missverständnisse oder Informationen werden nicht richtig weitergegeben. Wenn es zudem keine einheitliche, strukturelle Verankerung im hygienischen Umgang mit Inhaliergeräten und Inhalatten gibt oder die Pflegekräfte diese nicht kennen bzw. verinnerlicht haben, können sich Fehler einschleichen. Dann bleibt Ihnen leider nichts anders übrig als weiterhin freundlich und bestimmt auf die Durchführung der Inhaletten-Sterilisation zu bestehen. Vielleicht verweisen Sie bei bestehendem Unverständnis die betreffenden Pflegefachkräfte einmal zur Klärung dieser Frage an die Hygienefachkraft im Haus? Oder geben die entsprechende muko.info-Ausgabe einmal zur Information weiter? Zudem besteht die Möglichkeit sich in der Klinik Verbündete zu suchen. Die Ärztin könnte z.B. nochmals mit dem Pflegepersonal sprechen und einen entsprechenden schriftlichen Vermerk in der Akte Ihrer Tochter hinterlassen, auf den Sie sich dann im „Falle eines Falles“ ohne viel Diskussion berufen könnten. Patientenvertreter in der Klinik können Ihnen auch hilfreich zur Seite stehen. Diese kennen i.d.R. die Sorgen und Probleme von Patienten und deren Angehörigen im Klinikalltag und können die Patientensicht in Gesprächen mit dem Behandler-Team einbringen. Ob in Ihrer Klinik auch ein Patientenvertreter mit dem Schwerpunkt Mukoviszidose aktiv sind, erfahren Sie in unserer Geschäftsstelle in Bonn.

Mit freundlichen Grüßen
Nathalie Pichler
Dipl.-Sozialarbeiterin
Mukoviszidose e.V. Bonn
18.06.2021
Die Antwort wurde erstellt von: Nathalie Pichler