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Grippeschutzimpfung

Frage
Sehr geehrte Experten,

im Allgemeinen wird ja zu einer Grippeschutzimpfung bei Mukoviszidosekindern geraten. Bei meinem Sohn (16 Monate) ist es allerdings so, dass er auf Impfungen sehr empfindlich reagiert und er bisher bei allen bisherigen (anderen) Impfungen eine Bronchitis bekommen hat und ansonsten keine Lungen-Probleme hatte. Sollen wir ihn trotzdem impfen lassen, obwohl das Risiko besteht dass er nur deswegen wieder behandelt werden muss?

Vielen Dank.
Antwort
Hallo,
generell schlagen wir als Mukoviszidose-Experten schon vor, dass alle Kinder mit Mukoviszidose nach der Vollendung des ersten Lebensjahres regelmäßig gegen Grippe geimpft werden sollen. Die Reaktion von Kindern auf die heutigen Vielfachimpfungen ist insgesamt sehr unterschiedlich. Manche reagieren mit Symptomen wie Fieber und Abgeschlagenheit für einige Tage, andere stecken die Impfung ohne nennenswerte Nebenwirkungen weg. Da Ihr Kind wohl relativ stark reagiert, würde ich für den diesjährigen Winter überlegen, dass man auf die Grippeimpfung verzichtet und das Augenmerk darauf richtet, die anderen Impfungen möglichst lückenlos durchzuführen. Ihr Kind kann sich dann über den Sommer noch ein wenig stabilisieren. Man könnte dann im Herbst (schon im September) mit der Grippe-Impfung beginnen und dem Sohn in 4-wöchentlichem Abstand zweimal eine halbe Impfdosis spritzen.

Da die Erkrankung an Influenza zu vielen schweren Komplikationen bei CF Patienten führen kann, ist die Impfung generell von großer Wichtigkeit. Im Falle, dass man erwägt das Kind, welches an Mukoviszidose leidet, aufgrund der Impfreaktion in der aktuellen Saison nicht zu impfen, ist es von umso größerer Wichtigkeit, dass ich alle nahen Familienmitglieder impfen lassen, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. H.-G. Posselt
16.12.2008
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. H.-G. Posselt

08.01.2009: Der letzte Absatz ("Da die Erkrankung an Influenza...") wurde nachträglich eingefügt.