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Impfungsempfehlung bei tlx-Patient

Frage
Liebes Expertenteam, mir geht es um die Corona Impfung bei Transplantierten. Diese Gruppe wird mit Immunsupressiva behandelt zur Vermeidung einer Abstoßung. Auf die Impfung soll eine Immunreaktion folgen, die nach meinem Verständnis nur gering möglich ist. Bisher konnte mir kein Arzt erklären, weshalb der Patient geimpft wird, wenn doch kaum Effekt zu erwarten ist. Was in meinem Beispiel noch dramatischer ist, ist die Drohung nicht mehr behandelt zu werden, wenn er/sie sich nicht impft. Das ist nicht übertrieben oder gelogen, es ist so passiert. Grundsätzlich sind wir keine Gegner, aber es muss doch abgewogen werden, ob für ein bereits in Stufe 4Niereninsuffizienz Fall das das beste für den Patienten ist. Gesunde haben mehr Freiheiten, obwohl sie eher nur Vorteile bei Impfung haben. Die sogenannte Gruppe, die sich nicht Impfen lassen kann scheint auch nicht zuzutreffen und behandelnde Ärzte wagen es nicht eine Impfbefreiung, aus Angst auf den Deckel zu bekommen, auszustellen. Es wäre wichtig dieses Thema für Transplantierten in der nächsten Muko Zeitung für die vielen anderen Mitbetroffenen klar zu stellen. Warum fragte das nicht schon jemand und vor allem eher? Viele versuchen ihre Fragen über die Facebookgruppe zu klären, sind müde zu kämpfen und ergeben sich in ihr Schicksal. Ein Anfang wäre eine fachgerechte Aufklärung, sicher auch mit unterschiedlichen Fallbeispielen.
Ich hoffe das Thema ist so in aller Kürze zu verstehen, sonst bitte Kontakt zu mir aufnehmen. Danke AP
Antwort
Liebe Frau/Herr AP,
Ihrer Anfrage entnehmen wir, dass Sie die Impfempfehlungen von COVID-19-Impfungen bei transplantierten Patienten erfragen wollen. Patienten nach Lunngentransplantation wird die COVID-19-Impfung empfohlen, auch die Auffrischungsimpfung. Es wird erwartet, dass mit der Auffrischung etwa 50% der Geimpften Antikörper entwickeln. Zusätzlich gibt es nach der Impfung auch eine zelluläre Immunität und den Schutz vor schwerer Infektion und Tod. Aus Großbritannien gibt es Daten die zeigen, dass zweifach geimpfte Transplantierte eine fast halbierte Sterblichkeit gegenüber ungeimpften Transplantierten haben
(https://doi.org/10.1097/TP.0000000000003908).
Dabei stimmt es aber auch, dass bei einigen Immunsupprimierten nach COVID-19-Impfungen, auch nach der 3. Impfung keine Antikörper und keine T-Zell-Aktivierung nachgewiesen werden konnte. Daher könnte es sinnvoll sein bei einer weiteren Impfung einen anderen Impfstoff zu wählen. Zudem ist es sinnvoll die Betroffenen dafür zu sensibilisieren, sich regelmäßig zu testen, um bei Infektion zeitnah reagieren zu können.
Ihre Anregung das Thema „COVID-19-Impfungen bei transplantierten CF-Patienten“ in die Zeitschrift Muko.info aufzunehmen kann bestimmt von der Redaktion berücksichtigt und aufgegriffen werden, daher wenden Sie sich mit Ihrer Idee am besten direkt an die Muko.info -Redaktion
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Wir hoffen Ihnen mit der Antwort geholfen zu haben
und verbleiben

Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Christina Smaczny
07.02.2022
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. med. Christina Smaczny