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Versorgungsengpass?

Frage
Ist durch die derzeit geopolitisch unsichere Lage die Versorgung von CF-PatientInnen weiter gewährleistet? Sprich: stehen die relevanten Medikamente noch zur Verfügung, falls China und Russland als Handelspartner wegfallen?
Antwort
Sehr geehrte Damen und Herren,

die aktuelle Sicherheitslage gibt natürlich Anlass für verschiedene Sorgen und Bedenken hinsichtlich der Versorgungslage mit Medikamenten. Allerdings kann man zumindest was die Arzneimittel, die bei der Behandlung der Mukoviszidose eingesetzt werden, eher Entwarnung geben. Die Pankreatinpräparate werden zu einem Großteil in Europa bzw. sogar in Deutschland (bei der Fa. Nordmark) hergestellt. Die CFTR Modulatoren stammen zwar von einer amerikanischen Firma, werden aber in Portugal produziert. Einzig und allein die Ausgangsstoffe für intravenöse Antibiotika kommen zu einem nicht unerheblichen Teil aus chinesischer Produktion. Hier war aber bisher kein Engpass zu verzeichnen. Es ist derzeit nicht absehbar ob - allerdings auch nicht sehr wahrscheinlich dass - China hier plötzlich seine Lieferverpflichtungen aufkündigt. China ist genauso vom Weltmarkt abhängig wie die anderen Industrienationen auch und ein globales Handelsembargo würde alle in der einen oder anderen Form treffen.
Um es kurz zu machen - ein Arzneimittelhamstern mag zwar persönlich ein gewisses Sicherheitsgefühl vermitteln - vor einer globalen Katastrophe schützt es nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Hug
14.03.2022
Die Antwort wurde erstellt von: Prof. Dr. Martin J Hug