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Gießen von Pflanzen mit Gartenschlauch und Gieskanne

Frage
Hallo liebes Expertenteam,

wir stellen uns aktuell eine Frage.

Wir haben 2 Kinder. Der eine ist 4 Jahre gesund und der zweite 2 Jahre mit CF.
Abends beim Gießen im Garten darf unser 4 Jähriger helfen und mit dem Gartenschlauch und Gießkanne mitwerkeln. Das Wasser kommt aus dem Wasserhahn unseres Hausanschlusses, für mein Verständnis, somit kein stehendes Wasser.

Sehen Sie Probleme gleiches unseren jüngeren Sohn mit CF machen zu lassen?
Wir hatten mal gehört dass Erde auch ein Keimfaktor ist. Gibt es hier Probleme wenn Leitungswasser auf die Erde trifft und entsteht somit zu viele Keimbildene Erosole?

Wir wüssten nicht wie wir damit in einem fairen Rahmen umgehen sollen.

Viele Grüße und vorab schon mal vielen Dank für Ihre Antwort.

Familie Jung
Antwort
Lieber Ratsuchender,
es gibt leider zu den vielen Alltagssituationen keine konkreten Daten und Risiken lassen sich kaum quantifizieren. Daher gelten folgende Überlegungen: das Wasser, welches zum Gießen verwendet wird, kommt aus der Hausleitung und sollte daher Pseudomonas frei sein, wenn vorher jemand das stehende Wasser im Gartenschlauch entfernt hat und erst dann der CF-Patient mit dem Gießen beginnt. Wasser aus einer Regentonne wäre natürlich problematisch. Im Boden befinden sich vor allem Schimmelpilze, Pseudomonaden nur, wenn es wirklich feucht ist, daher sollen CF Patienten möglichst nicht den Garten umgraben, da dann Sporen der Schimmelpilze frei werden. Das Risiko, dass beim Gießen Aerosole mit Sporen oder Pseudomonaden freigesetzt werden, weil das Wasser auf die Erde gelangt, kann nicht quantifiziert werden, aber ich halte es für gering und vertretbar. Hier gilt wieder die Abwägung Risiko gegen Lebensqualität und ich würde in dem Fall bei sauberem Wasser es für vertretbar halten, das Kind mit CF mitmachen zu lassen.
Ein vernünftiges Risikoverhalten zur Prävention von Pseudomonas-Besiedelung ist wichtig, man hat aber in Studien gesehen, dass wohl die individuelle, genetische Veranlagung Pseudomonas zu bekommen viel mehr dazu beiträgt als das Risikoverhalten. Dennoch sollten die bekannten Risikoquellen vermieden werden, aber das normale Leben mit einer guten Portion Lebensqualität muss auch in die Waagschale geworfen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Daniela d'Alquen
20.05.2022
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Daniela d'Alquen