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Frage
Als mein Enkel Liam vor 10 Monaten geboren wurde, verlor er sein Mekonium nicht innerhalb von 48 Stunden.
Nach 5 Tagen hatte Liam immer noch keinen Stuhlgang. Die Mutterschaftspflege war besorgt und rief den Hausarzt an, der uns sofort an die Notaufnahme von Krankenhzaus weiterleitete.

Dort angekommen, kam ein Arzt in Ausbildung zur Voruntersuchung. Durch tiefen Druck auf den Bauch kam spontan Stuhlgang, der grün gefärbt war, aber kein sehr dunkler Stuhlgang.
Eventuell war da schon viel Kot dahinter, der die Farbe gemischt hat? Es wurde medizinisch festgestellt, dass es sich um den ersten Stuhlgang (Mekonium) handelt.
Seitdem hat Liam viele Beschwerden mit der Nahrungsverdauung (einschließlich Kuhmilchallergie) und oft Bronchitis. Seine Mandeln sind viel zu groß und er hustet viel, keucht und hat regelmäßig hohes Fieber und oft zu schnelles Atmen. Er schläft am liebsten halb sitzend und draußen.
Der Kinderarzt meint, es sei noch zu früh für den Schweißtest, weil der Fersenstich negativ war. Aber das könnte doch ein falsches Negativ gewesen sein? Sollten Sie sich nicht schon jetzt auf Mukoviszidose testen lassen?
danke im voraus für die antwort. C. M.
Antwort
Sehr geehrte Ratsuchende,
natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass das Neugeborenen-Screening auf Mukoviszidose auch mal falsch negativ ausfallen kann. Das Kind hatte einen verspäteten Mekoniumabgang, Probleme mit den Bronchien und auch mit der Verdauung - typisch für eine Mukoviszidose wären diesbezüglich Fettstühle und eine mangelnde Gewichtszunahme, es gibt aber in 20% auch Fälle, bei denen nur die Lunge und nicht die Bauchspeicheldrüse betroffen ist.
Bei Zweifeln lässt sich das leicht mit Hilfe eines Schweißtestes (bitte an einem zertifizierten Zentrum mittels Pilocarpin-Ionotophorese durchführen lassen) klären, der ist nicht-invasiv und schnell und unkompliziert durchzuführen. Diese Tests lassen sich bereits bei 14 Tage alten Neugeborenen mit einem Gewicht über 3 kg problemlos durchführen, daher sollte es bei 10 Monaten kein Problem sein.
Mit freundlichen Grüßen
D. d'Alquen
09.04.2023
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Daniela d'Alquen