Bitte beachten Sie: Manche Informationen sind nach einem Jahr noch aktuell, andere schon nach drei Monaten veraltet. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie gern nachfragen.

Schweißtest Ergebnis unklar

Frage
Hallo,
bei meinem 12 jährigen Sohn wurde ein Schweißtest gemacht. Der Chloridgehalt wurde mit 34 mmol/l angegeben und es wurde uns gesagt, dass das bedeutet, dass keine Mukoviszidose vorliegt. Auf meine Nachfrage, ob Werte über 30 mmol nicht im Graubereich lägen, hieß es, dass bei Kindern in dem Alter der Graubereich erst ab 40mmol/l beginnt. Stimmt das, oder kann ich auf einen erneuten Schweißtest zur Kontrolle bestehen?
Danke und viele Grüße
Antwort
Sehr geehrter Ratsuchender,
in Deutschland wird ein Schweißtest unter 30 mmol/l als unauffällig befundet; so sagen es zumindest die Richtlinien und so machen wir es in unserem CF-Zentrum. In den USA gelten höhere Grenzen, eben 40 mmol/l. Damit wäre der Test hier mit 40 mmol/l nach unseren Maßstäben im Boderline-Bereich. In so einem Fall würde ich eine Wiederholung empfehlen. Ist der Wert ebenfalls im Borderline-Bereich, sollte die Genetik des CFTR-Gens bestimmt werden; entweder kann dann Entwarnung gegeben werden, oder aber, es liegt eine Konstellation vor, bei der eine milde Mutation dabei ist, die zu einer sog. CFTR-assoziierten Erkrankung führen kann (z.B. bei Männern die Aplasie der Samenleiter, CBAVD). Solche Erkrankungen zu erkennen (auch wenn sie z.B. nicht zu einer Lungenbeteiligung führen oder führen müssen) ist wichtig, da sich z.B. auch die Schweißtestwerte im Verlauf verändern können, z.B. ansteigen können sogar in den pathologischen Bereich und daher auch in größeren Abständen kontrolliert werden sollten.
Daher würde ich wie erwähnt zu einer Wiederholung raten, bei zweimalig Werten im Borderline-Bereich über 30 mmol/l sollte eine CFTR-assoziierte Erkrankung mittels Genetik ausgeschlossen werden.
Mit besten Grüßen
D. d'Alquen
26.05.2023
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Daniela d'Alquen