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neuartigen Vaporisator DEDRY®PRO

Frage
Würden Sie den neuen Vaporisator DEDRY®PRO für den eFlow®rapid-Vernebler empfehlen?
Benötigt destilliertes Wasser und kostet 899 €; die Krankenkasse übernimmt die Kosten nicht.
Danke!
Antwort
Sehr geehrter Ratsuchender,
generell galt lange und gilt auch weiterhin: für die Desinfektion von Inhaliergeräten (Pari Pro, e-flow usw), reicht ein ganz normaler Vaporisator, nach der Dampfdesinfektion sollte das Desinfektionsgut auf sauberen Geschirrtüchern getrocknet werden, man kann/sollte die Vernebler dabei mit einem sauberen Tuch abdecken. Das bezeichnet man als passive Trocknung.
Eine Arbeitsgruppe aus Österreich (Hohenwarter et al. 2016) hat verglichen, was passiert, wenn man das Sterilgut nass im Vaporisator belässt bis kurz vor dem nächsten Gebrauch (zwischendrin Vaporisator nicht öffnen) und es verglichen mit einer "aktiven" Trocknung. Dies wird in der Muko_info_4_2019 diskutiert; hier kommt die Textstelle:
"Eine Arbeitsgruppe aus Österreich (Hohenwarter et al. 2016)
hatte in Versuchen gezeigt, dass eine aktive Trocknung eine
Wiederverschmutzung mit Keimen zur Folge haben kann.
Die Studie konnte zeigen, dass die Verneblerteile keimfrei bleiben,
wenn sie nass im Vaporisator verbleiben; somit kann diese
Methode alternativ zu der Trocknung an der Luft durchgeführt
werden. Welche Methode die bessere ist, konnte noch nicht
abschließend geklärt werden. Immerhin zeigte die Studie auch,
dass die getestete Dampfsterilisation alle typischen CF-Keime
beseitigen konnte.“
Daher ist eine zweite Möglichkeit, die Teile bis zum Gebrauch steril im Vaporisator zu belassen, allerdings könnte es sein, dass dann e-flow Teile eher rosten, da sie ja lange nass bleiben (solange das Wasser im Vapo steril ist, kann kein Pseudomonas wachsen).
Wegen der Daten zur aktiven Trocknung raten wir bislang von Geräten ab, die aktiv das Sterilgut trocken blasen, da die Umgebungsluft verkeimt sein kann und die Keime so auf das sterile Gut übertragen werden können.
Beim DedryPro ist es allerdings so, dass die Luft, die angesaugt wird, gefiltert wird, so dass 99,9% der Bakterien und Viren abgetötet werden. Auch die Firma Pari hat das getestet. Die Firma schreibt: "Rein technisch und hygienisch spricht nichts gegen Dedry Pro. Der Hersteller hat uns gebeten, die Desinfektion im Labor zu testen. Die Ergebnisse waren durchweg positiv. Unsere Gebrauchsanweisung eFlow rapid empfiehlt nach wie vor eine passive Trocknung nach der Reinigung und Desinfektion."
Das bedeutet, es spricht nichts gegen den DedryPro, aber es gibt auch keine Argumente zu sagen, man muss ihn haben, weil er den anderen, konventionellen Methoden überlegen ist, zumal er mit 899 Euro teuer ist und nicht von der Kasse erstattet wird.
Daher bleibt die Entscheidung, ob man so ein Gerät anschaffen möchte, einem selbst überlassen, die herkömmliche Sterilisation mit passiver Trocknung bzw. das Lassen des Sterilgutes im Vaporisator bis zur nächsten Benutzung sind auch sicher und kostengünstiger.
Mit freundlichen Grüßen
D. d'Alquen
26.09.2023
Die Antwort wurde erstellt von: Dr. Daniela d'Alquen