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Pilzzucht
- Frage
- Unser Sohnemann (7 Jahre alt) hat Cystische Fibrose.
Meine Eltern haben jetzt angefangen, zu Hause Pilze zu züchten, konkret Kräuterseitlinge.
Zuerst werden die Pilze in einem Plastiksack angezüchtet. Diese Säcke sind verschlossen, haben aber ein ~2cm großes Loch, welches mit einem Filter-Klebestreifen überdeckt ist, welches Schimmelsporen abhalten soll.
Das passiert aktuell in einer (nicht luftdichten) Kiste im Wohnzimmer, wo sich unser Sohn häufiger aufhält.
Wenn sie bereit zum Fruchten sind, wird der Sack aufgeschnitten und in eine (absichtlich) undichte Plastikkiste gestellt, wo der Pilz regelmäßig (alle zwei Stunden) belüftet und mit Wasser besprüht werden muss.
Das findet in einem abgeschlossenen Raum im Oberstock statt.
Wir haben Bedenken bezüglich der Sicherheit, wegen Feuchtkeimen, Schimmelpilzen (die man aktiv vermeiden will, aber die unvermeidbar sind) und Pilzsporen.
Ist dieser Aufbau sicher genug, oder ist das zu gefährlich? - Antwort
- Sehr geehrte Fragesteller*in,
danke für Ihre Anfrage. Ihre Bedenken teile ich vollkommen. Die Frage ist, wie die Belastung der Raumluft / der Umgebung mit Mikroorganismen insgesamt und im Verlauf des sich wahrscheinlich wiederholenden Zuchtprozesses aussieht. Kritischer als durch Feuchtbakterien würde ich die Belastung bzw. Exposition durch filamentöse Umweltpilze / Schimmelpilze erachten, da Ihrer Schilderung folgend, offenbar eine ‚feuchte‘ Atmosphäre geschaffen wird in der auch Schimmelpilze gut gedeihen dürften.
Eine fundierte Auskunft oder Risikoabschätzung hinsichtlich einer Infektion der Atemwege kann ich aber nicht abgeben, da mir als medizinischem Mikrobiologen die spezielle Expertise oder Datenbasis für diese Konstellation bzw. diesen Aufbau (Zucht von Kräuterseitlingen) fehlt. Sie könnten ein Labor, dass Umweltuntersuchungen anbietet bitten, dies (orientierend) zu untersuchen, allerdings wäre neben den Kosten zu beachten, dass die Ergebnisse auch immer nur eine Momentaufnahme darstellen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Hogardt
- 12.02.2024
- Die Antwort wurde erstellt von: PD Dr. med. Michael Hogardt